Asklepios und der Götter Zorn (auf die Heilkunst)
Asklepius @CC |
Ich bin bald arbeitslos in meinem Untertage-Bau"!
nach seinem willkürlichen Ableben dann doch in den Himmel der Gottheiten einziehen.
Seit Ur, das der Anfang war !
...Der Kater hat´s geflüstert: Was uns auf unseren Streifzügen durch das kulturelle (Berliner) Leben so auffiel...
Asklepius @CC |
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Boncuk, der Redaktionschef, präsentiert Bergs "GRM" |
"Wir Drei, Luise, wir sind modernes Prekariat! Das weißt du. Das weiß ich. Das weiß Lars Dietrich! Und Luise denkt: TickTackTakTik! Kommt Zeit, kommt Rat!"
"Gelati! Gelati!" von Martin Lechner und Tobias Premper
Im StreichelzooDie Hufe sanken in den Sand. Aber das Pferdchen rührte sich nicht. Bloß die Mähne flatterte im Wind. Schon versanken auch die Beine und der Bauch. Und bald sah nur der Kopf noch aus der Erde. (...)
Bon Boncuk, der Kater, präsentiert "Gelati, Gelati" |
"Mit einer merkwürdig heiteren Erwartung, mit einer fast fröhlichen Gier habe ich lesend dem nächsten Hinscheiden entgegengesehen..." schreibt Georg Klein in seinem (wunderbaren) Nachwort.
"... mit jedem Meter, den ich weiter auf den Grund zu sank, sah ich den immer heller strahlenden Mond".
I
Dit froeg de man in de wintertuin zich
af,
het einde van het einde, wat kon dat
zijn?
Het leek hem geen enkele vorm van
verdriet,
hij keek naar buiten, zag een wolk die
er uit
zag als een wolk, loodgrijs, te zwaar
voor
elke weegschaal ...
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Pati, das Katerchen, präsentiert "Abschied" |
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Foto@Paganinis, Neuköllner Oper |
Monde
Der dritte Mond kommt von links. Ich staune nicht schlecht, als er sich
in mein Blickfeld schiebt und den zweiten Mond vertreiben will wie ein Gespenst.
Der erste Mond hängt träge genau über mir.
Ich muss den Hals strecken, um in sein Licht zu schau`n.
Drei Monde kämpfen um meine Beachtung und scheuen sich nicht, von mir
durchschaut zu werden. Drei Monde und dazwischen mein Ich.
Es könnte schlimmer um mich steh`n!
I.Also, ich musste wieder auf ein paar Tage nach Zürich. Meine Mutter wollte mich dringend sprechen. Sie hatte angerufen, ich solle doch bitte mal rasch kommen, es war ganz unheimlich gewesen am Telefon.
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Foto mit Cover by Paganini´s |
DAS ENDE
Sonderbar sein Gebaren, als ich ihm sagte, dass
ich nun gehen werde. Sonderbar sein Blick: lauernd,
getroffen und dennoch hinein gegeben in die größte
Passivität. Ein Lauern sollte auf dem Sprung sein.
Was ist ein Lauern ohne ein Worauf, ohne Spannung und
ohne das Warten auf den folgenden Impuls? Wozu ein Lauern
auf etwas, das keinerlei Aktion herausfordert?
Sonderbar auch sein Gebaren, als ich ihm sagte, dass es mir
vielleicht leid tun könne. Irgendwann einmal.
Sonderbar nun sein Nicken. Unpassend dazu, die ins
Leere greifende Geste seiner Hand. Ohne Bezug
zur Bewegung des Kopfes. Dennoch keine Bitterkeit im Raum.
Ein Blick und ein Nicken. Dazu ein Lauern auf nichts.
Das ist, was vom ENDE übrig bleibt.
Foto@Paganinis |
Zwielicht
Krähe schreit Zwielicht entzwei
und ich hab doch nur dies,
um die Kontur zu entziffern,
die im Schnee sich duckt.
Da sitz ich, kneife die Augen,
als sei ich geblendet und
fühle den Flügel. Im Schein des Mondes
fürcht ich mich (nicht). Mein Haus
steht ruhig im Tal. Hinter dem Fenster
das Licht. Es ruft mir ein Leben zu.
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„Die Erschaffung des Menschen“ aus einem Druck der Metamorphosen von 1676 mit Illustrationen von François Chauveau |
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@CC |
"Einsteign, bitteee, einsteign"!
Die Stimme bettelt fast darum, dass ich teilhabe. Ach, auf einmal. Das kenne ich doch schon ganz anders. Ganz anders kenne ich das bereits. Da durfte ich weder hinein, noch heraus und ward gezwungen (in endlose Unfreiheits-Ketten hinein gezwungen) aufrecht Männchen zu machen, um überhaupt nur einen Blick (durch gepanzerte Glasscheiben hindurch) in dieses ominöse Tollhaus hinein zu tun.
"Einfach so. Machen Sie mal. Es tut nicht weh!"
"Und warum?" funkte ich.
"Einfach deshalb". Weil ich ein Mensch sei. Hieß es.
"Ein wahrer Mensch", sagten Sie unhörbar, "müsse doch wissen, wie das geht, dieses Tollhaus, wie das funktioniert". Sonst habe das Ganze doch gar keinen Sinn, also keinen humanen Hintergrund.
Das sei doch dann alles nur ein Hirngespinst. Oder ein Abgrund.
Schlimmstenfalls: EINE ILLUSSION.
Ich schaute also und wartete. Und vertrieb mir anderweitig die Zeit. Oh, nein. Ich habe mir die Zeit sehr stimmig vertrieben. Es hat Spaß gemacht. Ich war in mir. Aber es ist schwer gewesen, in mir zu sein. Und es ist noch schwerer gewesen, nicht ins Tollhaus hinein zu kommen.
Und dennoch, wenn es an meine Tür geklopft hat, dieses tolle Haus, dann habe ich gesagt:
"Ich bin bereits behaust. Haha!"
Das Tollhaus ist angeblich das Beste, das unter allen funktionierenden Welten erdacht hätte werden können. Jeder Zweifel ist (im Grunde) ein bedauerlicher Defekt, auf den das ansonsten perfekt funktionierende Tollhaus nicht vorbereitet sein kann. Ich habe volles Verständnis für dieses Selbstbild. Und ich bin voll der Empathie.
Aber bedauerlicherweise - bin ich auch voll der Zweifel.
Sofort kam folglich erneut ein vorformuliertes Einschreiben. Sinngemäß teilte man mir mit, ich müsse wegen diverser Eigenarten und Verunmöglichungen meinerseits noch warten, bis ich ins Tollhaus hinein dürfe.
Bis dahin hätte ich "TOLLHAUS-VERBOT"!
Also wieder einmal Warten. Erneut in Quarantäne verbleiben. So lange, bis das Tollhaus irgendwie ("irgendwie muss das doch irgendwie gehen") mich in eine sinnvolle Grundstellung schleusen könne, an so einen Start-Platz sozusagen, von dem ich dann auf "LOS" (mehr oder minder UNAUFFÄLLIG) mit hinein sprinten könne. Hinein. Ins Tollhaus.
Nun also plötzlich drehender Wind.
"Einsteign, bitteee, einsteign"!
Nur die Ruhe. Ich fahre mit.
Aber überzeugt bin ich noch lange nicht!
(Notizen zu "Menschenlichter im Tollhaus, Vol. II", Januar 2021)