Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Sonntag, 8. Dezember 2013

Das wunderbare Liedgut! III. Teil:


"Ein Lied, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, höre ich nicht!"
(Zitat von Paganini, dem Kater)

Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Wir haben ein Faible für Dramatik wie Donner-Rollen und Blitzeinschlag!
Auch in der Kunst! Also auch in der deutschen Ballade und Musik!

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Das wunderbare Liedgut!"

Zur Vorweihnacht Teil III., mit unserer absoluten No. 1 für schicksalgedenkende Zeiten, wie sie zwischen Weihnachten und Neujahr alljährlich zu zelebrieren sind:




Carl Orff, Carmina Burana, Fortuna!


Hier die klassische Version in schwarz-weiß, mit Bonus-Material und unserem Lieblingsgestirn:




Paganini,
der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Leute, seid ihr noch ganz bei Trost? Kapiert ihr´s nie? Nie und nimmermehr? Niemals nie?
Was soll der ganze elitäre Weihnachts-Kladderadatsch in Schwarz-Weiß? 
Ein Pappmache´-Mond für die ganze, bildungsbürgerliche Familie, bestehend aus einem Drei-Personen-Haushalt? Bildung statt Konsum? Häh??? Hat das Bumms? Hat das Verve?
Wen lockt das hinterm Ofen vor? Wo bleibt die Masse?

Die Masse schaltet ab, die Masse schaltet um! 
Das riecht nach jämmerlichem Independent auf low-budget-Basis.
Wir sind kein subventionierter Hauptstadt-Blog. Wir sind ein Privat-Unternehmen.
Wir brauchen Glamour! Wir brauchen Chi-Chi! Wir brauchen Kohle!

Wir brauchen einen Superstar! Wir brauchen Samstag-Abend-Prime-Time-Feeling!
Wir brauchen Quooooooote!!!


Und während der Kater nach seinem Baldrian sucht, nutzen wir, die Paganini´s-Redaktion,
behend die Unterbrechung und platzieren das Gewünschte schnurstracks hinterdrein:


Voila´, Klassik für Alle, Carl Orff und Andre Rieu, Carmina Burana, Fortuna!




Und da nun der Kater: Puh, gerade nochmal gut gegangen! seufzt, verabschieden sich die Paganini´s 
in die Weihnachtsferien!
Möge Fortuna Ihnen sein, ein nicht wandelbarer, voller Mond!
Wir kommen zurück, in der ersten Hälfte, des ersten Monats, des neuen Jahres 2014!
Ein Jahr, das uns bringen soll, was wir verdienen!
Jedem das Seine!

Nun aber:
Winkewinke, schön war die Zeit und noch schöner wird sie werden!
A piu tardi!












Freitag, 6. Dezember 2013

Der wunderbare Buchanfang: XII.Teil

"Ein Buch, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, lese ich nicht!"
(Zitat von Paganini, dem Kater)

Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Die Verführungskraft der ersten Zeilen eines Buches entscheidet
sehr wohl darüber, ob wir es tatsächlich zu Ende lesen, oder frühzeitig zur Seite legen.

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Der wunderbare Buchanfang!"


Diesmal ein Buch, das nicht geschrieben werden wird und noch keinen Arbeitstitel erhielt:




 I


Und wie geht es Ihnen heute?

Das fragt mich ein schöner Mund. 

Ein schöner Mund, den ich im Moment nicht sehen kann. 

Aber da ich den Mund kenne, weiß ich um seine Schönheit. Ich habe den Mund bereits sehen dürfen. Den Mund und sein Lächeln. Und die großen, leicht auseinanderstehenden Zähne in diesem Mund. Zähne, die wunderbar weiß glitzern, wenn das Lächeln zum Lachen wird.  
Dieses Lachen nenne ich in Gedanken „mein Fest“.

Für Sie gibt es hier nur wenig zu Lachen, nicht wahr?
Hat mir dieser Mund einmal zugeflüstert, als er sich, wie im Moment, verhüllt hatte.

Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich wollte mich nicht verraten. 
Aber ich wollte diese Worte, die aus einer weichen Kehle in einen schönen Mund hineinflossen, vermutlich um mir etwas Gutes zu tun, so auch nicht in diesem gläsernen Raum, der meine Zuflucht ist, hängen lassen. 
Solche Worte hängen dann sozusagen ungewollt über meinem Kopf in der Luft. Das stört mich. Worte sind geheime Zeichen. Sie stören nicht immer. Sie stören nur manchmal sehr, so sehr, will ich meinen, wenn sie alles mit einem vollständig falschen Duft durchdringen. Wenn die Luft über meinem Kopf nicht mehr aseptisch, sauber und gereinigt ihre Neutralität wie Seifenlauge, die über weiße Fliesen fließt, ausbreiten kann, wortlos und rein. Wenn die Luft  ihren Odem, diesen Odem zur Bekämpfung störender Eindringlinge, nicht ohne Worte, die die Wahrheit verfälschen, weitertragen darf. 

Dann beginnt für mich ein Leiden. Ein Leiden, das wenig Anlass zum Lachen gibt.


Also habe ich es nicht ganz so weit kommen lassen und die Worte Lügen gestraft.
Ich habe nämlich in den schönen Mund, den ich nicht sehen konnte, in diesem Augenblick, hineingelacht.

Haha!

Und dann haben ihre Augen, ihre sehr schönen Augen, kurz einen noch schöneren und wärmeren Blick erhalten. 




Montaje Erwin Olaf - Solange Moraga



Dieses Buch wird leider nie geschrieben werden. Wir mögen es. 
Ein Mensch wird auf verlassener Strasse aufgelesen und auf eine Quarantänestation gebracht. 
Ein anderes Buch hat sich vorgedrängelt. Nun also hier wenigstens die ersten Zeilen. 


(Dies ein Nachtrag zu 2013 bei Paganini`s )


Ansonsten gilt: Ferien!!!!!





Mittwoch, 4. Dezember 2013

Das wunderbare Buch zum wunderbaren Bild zur...

wunderbaren Ausstellung am Potsdamer Platz!


Wer sich bisher gefragt haben mag, bei Betrachtung des Bildes "Der Schrei" von Edvard Munch, warum da Einer ist, der Einer ist, der so Entsetzliches fühlt und spürt und denkt, dass er nur noch  in einen Schrei hineinexistieren kann, wie Dieser hier, auf diesem wunderbaren Bild ...


Edvard Munch, Der Schrei


...dann sei die wunderbare Lektüre, das Buch, das diese Atmosphäre aus innerer und äußerer Bedrohung verschriftlicht, von Vladimir Nabokov, "Verzweiflung", empfohlen.
Ein Buch, das sicher zu den Lieblingsbüchern der Paganini´s-Redaktion gehört:


Die Bluttat als Kunstwerk: In seinem frühen Roman erzählt Vladimir Nabokov, angeregt durch einen spektakulären Kriminalfall im Deutschland der zwanziger Jahre, die Geschichte eines mörderischen Versicherungsbetrugs. Verfilmt von R. W. Fassbinder unter dem Titel «Eine Reise ins Licht - Despair».(http://www.lovelybooks.de/)


Die wunderbare Ausstellung zu Munch gibt es zur Zeit am Potsdamer Platz . Gut zu besuchen des Nachts, im Zwielicht der Großstadt, da Freilichtausstellung!

Anlässlich des 150. Geburtstages des norwegischen Künstlers Edvard Munch wird der Weltstar nicht nur in Norwegen gefeiert, sondern in der ganzen Welt. Deutschland war für Edvard Munch’s künstlerische und persönliche Entwicklung besonders wichtig, und seine Beziehungen zu Berlin waren eng. Hier fand er interessante Freunde, holte sich Inspiration und beeinflusste viele Zeitgenossen.

Seine Ausstellung im Verein der Berliner Künstler 1892 wurde nach wenigen Tagen geschlossen. Viele fanden seine Gemälde zu provozierend, denn er beschrieb menschliche Gefühle wie keiner zuvor. Dieses Drama um die Ausstellung in Berlin führte natürlich dazu, dass die Werke von Munch noch mehr Interesse erregten. Sein internationaler Erfolg fand damit seinen Anfang. Ab 29. November können hochwertige Abbildungen einiger Hauptwerke in Form einer Freilichtausstellung am Potsdamer Platz besichtigt werden.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen der norwegischen Botschaft in Berlin, der Jubiläumsorganisation Munch 150, Innovation Norway, Visit Oslo und Visit Akershus. Technischer Partner ist Mazuhn Veranstaltungen.(www.norwegen.no)
Zeit:  Freitag, 29. November 2013 12:00 - Donnerstag, 26. Dezember 2013 23:30
Ort:: Potsdamer Platz (vor dem Hotel Carlton Ritz).

 


Sonntag, 1. Dezember 2013

Das wunderschöne Bild!

In der Rotunde des Alten Museums:

Jäger und Gejagte - Das römische Mosaik aus Lod!



www.museumsportal/

Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz, 
versonnen auf die spielerisch ausgefahrenen, spitzen Krallen der rechten, schwarzen Pfote blickend:

Ist das nun evolutionärer Fortschritt oder Domestizierung?
Waren meine Ur-Väter plump oder bin ich blöd?
Zartes Fleisch einer Gazelle oder Feinsinn und geistiges Futter?
Bin ich noch Jäger oder Demokrat?
Gespitzte Feder auf weißem Papier oder Krallen in schweißnassem Fell?
Zartes Filet für In-Door-Kastraten auf Sauce a la chinoise oder...?

An dieser Stelle lenkt das Summen einer Zimmerfliege - Gott sei Dank - des Katers Gedankenfluß in ein akzeptables Hier und Jetzt hinein!



Ab sofort ist das Mosaik aus dem 3. Jhdt. n. Chr. in Berlin zu sehen:  

Montag, 18. November 2013

Zwei Variationen...

... eines Liedes!


Paganini´s hat es sich zur Aufgabe gemacht, immer wieder nach Variationen von Ein- und Demselben zu suchen.

So manches musste unter die Lupe genommen werden, doch nun wurden wir zum zweiten Mal fündig.

Fündig im Sinne von:
Nicht auf den ersten Blick offenbart sich die Zwei der Variation einer Eins, auf den zweiten Blick aber sehr wohl!
Wenn man sich dem öffnen möchte!


Ob Brecht von Die Glücklichen wusste oder umgekehrt, ob hier Parallelwelten oder das kollektive Unbewusste am Werk gewesen sind, soll nicht zur Diskussion stehen.
Es gibt gar keine Diskussion.

Nur: Zwei Variationen eines Liedes!



Variation I:






Variation II:





Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Nennt Ihr das Kulturauftrag? Haben wir nicht einen Kulturauftrag?
Wohin führt dieser Schmäh? Was soll Herr Brecht davon halten?
Was ist mit "Die Glücklichen"?
Wollt ihr sie des Plagiats überführen? Wisst ihr, welchen Ärger das einbringen kann?
Steh ich im Mittelpunkt der Presse, oder ihr?
Wer von uns hält da den Kopf hin, wenns drauf ankommt...!

Wir, Redakteurin und Redaktion, haben verstanden: Der Chef findet das Chef-Sache!
Also: Klasse!






Die Glücklichen soeben gesehen in der Neuköllner Oper
Einfach gut!





Freitag, 15. November 2013

Der wunderbare Buchanfang! XI. Teil:

"Ein Buch, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, lese ich nicht!"
(Zitat von Paganini, dem Kater)

Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Die Verführungskraft der ersten Zeilen eines Buches entscheidet
sehr wohl darüber, ob wir es tatsächlich zu Ende lesen, oder frühzeitig zur Seite legen.

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Der wunderbare Buchanfang!"


Diesmal, da "Stadt aus Glas" so ein wunderbarer Titel ist, Paul Auster, Die New York-Trilogie:



I




Mit einer falschen Nummer fing es an, mitten in der Nacht läutete das Telefon dreimal, und die Stimme am anderen Ende fragte nach jemandem, der er nicht war. Viel später, als er in der Lage war, darüber nachzudenken, was mit ihm geschah, sollte er zu dem Schluss kommen, nichts ist wirklich außer dem Zufall. Aber das war viel später. Am Anfang waren einfach nur das Ereignis und seine Folgen.Ob es anders hätte ausgehen können oder ob mit dem ersten Wort aus dem Mund des Fremden alles vorausbestimmt war, ist nicht das Problem. Das Problem ist die Geschichte selbst, und ob sie etwas bedeutet oder nicht, 
muß die Geschichte nicht sagen.






Cover@rororoVerlag



Noch ein Zitat von Paul Auster als Schmankerl:

Aber wenn man wirklich etwas erreichen will, ganz besonders in der Kunst, muss man die Courage haben, sich an innere Orte zu begeben, die man gar nicht gern aufsucht. Orte in uns selbst, die Angst und Trauer hervorrufen. Das hat nichts mit der Außenwelt zu tun. Es gibt Schriftsteller, die reisen um die ganze Welt und erforschen alles. Und es gibt andere wie Emily Dickinson, die ihr Zimmer nie verlassen hat. Und trotzdem ist sie eine fabelhafte Schriftstellerin.“



Des Katers tiefsinniges Nicken spricht für sich! 
Und für Paganini, den grau-barthaarigen Redaktionschef!








Montag, 4. November 2013

Zusammenleben! VI. Teil:

Von Künstlern und Kritikern!


Zwei Schreibende beweisen, wie ein harmonisches Zusammenleben unter Schreibenden aussehen könnte, differieren aber durchaus in der jeweiligen Auffassung über die Möglichkeit des guten Aushaltens von Kritiken.

Josef Hader zeigt seine Affinität zur Theater-Welt auch hier metaphorisch, Daniel Kehlmann gibt den sensiblen, dünnhäutigen Dichter und reagiert ohne theoretische Meta-Ebene ganz aus dem genialen Bäuchlein heraus.

Folgender Zusammenleben-Dialog entspinnt sich bei dem gemeinsamen Besuch des
Theaters in der Josefstadt und dessen Archiv:

K.: Man sollte es tun, eine Sammlung herausgeben, von schlechten Kritiken zu Klassikern...!
Die Sprache, das Pathos damaliger Publikationen, die gibt´s nimmer...!
H.: Nein, die gibt´s nimmer!
K.: Das hat die Frankfurter  Schule vermasselt...!

Schweigen!
K.:  Zum Thema gehört auch - und das soll nicht wehleidig klingen - aber zum Thema gehört,
was man sich eigentlich bieten lassen muss, als Schriftsteller von den Kritikern, über die vielen, vielen Jahre hinweg, ohne dass man eine Möglichkeit zum Einspruchsrecht hat...!

H.:  Aber ich verhelfe mir mit dem Gedanken, der Kritiker gehört zum Kaschperletheater dazu, 
er ist nicht eine Instanz, der ich zubillige, Urteile zu fällen, sondern er ist Teil des Kasperltheaters und ist die böse  Großmutter oder ist das Krokodil und muss halt draufschlagen...!

K.: Aber die Leute glauben´s ja trotzdem...!
H.: Naaaaaaein!
K.: Ich glaub schon!

H.: Ich glaub´s nicht. Man liest doch aus dem niedrigen Instinkt heraus, zu lesen, wie der Kritiker das wieder niedermachen will und nicht weil man´s glaubt...!

K.: Aber es gibt eben schon das komische Phänomen, zum Beispiel mit einem Kollegen, also einem anderen Schriftsteller, darüber zu reden, der sagt dann, wie übel ihm wieder durch Kritiker mitgespielt worden ist und die sind alle so unfair und alles eine Frechheit und so weiter und dann kommt die Rede auf etwas Anderes und dann sagt er: "Das soll ja nicht gut gewesen sein, so liest man"...!



Durch die Nacht: Daniel Kehlmann und Josef Hader!
http://www.youtube.com/watch?v=2DTnKFo58ps



Wir sehen in diesem Dialog: Ein wahrlich weites Feld tut sich da auf und zitieren - uns verbeugend - zum wiederholten Mal den guten, alten Freund des Herrn Paganini:


Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen!



 

Freitag, 11. Oktober 2013

Auflösung: Die wunderbare Frage. I. Teil.

Voila!


Bevor Wir uns in die angekündigte Blog-Pause begeben, wollen wir uns nicht um die Auflösung der Frage drücken, die unser Herz beschäftigt hat!

Lange haben wir gesucht, reflektiert, diskutiert und - natürlich - intensivst hingesehen.
Nicht Viel - leider - ist dabei heraus gekommen.

Zur Erinnerung hier nochmals die Fragestellung:

Wie schaffen es Menschen, mit einer blütenweißen Weste, 

durch dieses Leben zu kommen?


Nun, wissen Sie´s inzwischen? 

Wir nicht. Wir hatten viele Antworten.
Nur eine Einzige erschien uns halbwegs weiß zu sein.

Sie lautet ungefähr so und erscheint auch uns ein wenig zu blau und zu lau - aber immerhin -
die Beste aller schlechten Antworten zu sein:

...träumend, vielleicht, schafft es ein Mensch, mit einer blütenweißen Weste,

 durch dieses Leben zu kommen!


Doch seien Sie gewiss, auch er wird schmutzig, vielleicht am Schmutzigsten...!



For Example: Breaking the Waves, Lars von Trier!




...und nun, ab in die Pause, es gibt viel zu tun! 
Miauuuuuuuuuuu!







Samstag, 28. September 2013

Blixas Kammermusik in der Volksbühne:


Teho Teardo & Blixa Bargeld

DJ ab 20 Uhr im Parkettcafé: Jochen Arbeit

PR-Text Volksbühne:
Einen Tag nach Anna von Hausswolff und Julia Kent bleiben wir in atmosphärisch ähnlich schattigen Gefilden. Teho Teardo und Blixa Bargeld stellen ihr gemeinsames Album „Still Smiling“ vor. Der italienische Komponist, Produzent und Multi-Instrumentalist Teho Teardo, der sich vor allem mit der Arbeit an Soundtracks und Kollaboration mit Bands wie Wire, Girls Against Boys oder The Balanescu Quartet einen Namen gemacht hat, hat reduzierte Streicher Klein-Ode geschaffen – Beteiligte waren unter anderen die Cellistin Martina Bertoni und das Balanescu Quartet. Blixa Bargeld beseelt die Kompositionen mit im Wechsel italienischen, deutschen und englischen Texten: „Der Zug bleibt stehen, er kann nicht anders – ohne Gleise, ohne Strom. Zwischen Senftenberg und Finsterwalde fehlen hundert Meter Bronzeseil“, singt er in „Buntmetalldiebe“. Und es ist nicht der einzige Track der Platte, der sich beim Hörer verfängt, dessen Sätze sich ins Hirn bohren und eigene Assoziationen wecken: Metrisch lässig, leicht und eindringlich.  
flickr.com

Wir, die Paganini´s-Redaktion, haben uns nicht lumpen lassen und sind lächelnd hingegangen. 
Paganini, der Kater, mit der Liedzeile "ich bin ein kleines Axolotl" auf den Lippen.

Ich, das Axolotl, will nicht werden / was ich werden sollte / Ich will nicht werden / was ich werden koennte / Ich will werden, werden, werden / was ich werden will - totipotent!

Wenn Blixa Bargeld deshalb Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden wollte -
dann: Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Und wenn er Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden sollte, dann ebenso:
Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Dass Blixa Bargeld in jeder gedachten Variation zumindest Blixa Bargeld sein kann, ist längst bewiesen und damit verifiziert.
Und hier erst recht: Hut ab! Wir gehen in die Knie!

Blixa Bargeld ist nicht Goethe. Blixa Bargeld ist ALLES:

Sprach-Künstler, Sprech-Künstler, Wortakrobat, Dichter, Denker, Musiker, Sänger, Schauspieler, Theatermann und, ja, auch, Professor und Pädagoge!

Letzteres zeigt er in der sparsamen Conference, mit der er launig und informativ, aber ohne viel Tamtam, die Inspirations-Quellen skizziert, die zu seinen Texten führten.

Die Lektüre einer "Theorie der Poesie" - vereinzeltes Gelächter im Publikum, strenger Blick und noch gestrengerer Blixa-Zeigefinger: "Wer lacht denn da?" - mitsamt eines speziellen Kapitels mit der Überschrift "Axolotl", verführten demnach zu eben diesem Song.

Der Herr gibt minimalistischen Einblick in die Wort-Schmiede und Texte-Hexenküche von
"Still Smiling".
"Creative Writing" vom Feinsten. Und vom Experimentellsten. Und vom Modernsten.
Denn "Google-Writing" und "Wikipedia-Writing" sowie "Maps noch nicht benutzter Worte" existieren erst seit Blixa Bargeld in der Literaturwissenschaft.

Die durchdachte Strenge und das Kalkül der charismatischen Performance des Sängers stehen in einem angenehmen Kontrast zum, verspielt und versonnen zur eigenen Musik sich drehenden und wiegenden, Teho Teardo. 

Ein verschmitzt-glückliches Lächeln weicht in den eineinhalb Stunden nicht von ihm.

Wir taugen wahrlich nicht zum Musikkritiker.
Aber die Magie der von Teho Teardo erzeugten Klänge muss Erwähnung finden.
Eine, nicht zuletzt durch das Cello von Martina Bertoni verstärkte, Spannung wird
durch diese Musik provoziert, die zeitweise nahezu körperlichen Besitz von uns zu nehmen droht.
Erst der berühmte, vogelartige, schrille Schrei von Blixa Bargeld - ausgestoßen auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens - lässt ein Ventil finden, ist Explosion und Erlösung.

Danach Stille, ein leiser, kleiner Ton und erneut schwillt die Welle aus Bass und Streicherin. Dazwischen Melodie und Melancholie.

Ein wunderbares Zusammenspiel.also aus Teho Teardos Musik und dem Sprechgesang mit lautmalerischer Artistik von B.B.. 
Letzterer manches Mal einem theatralischen Rezitator gleichend.

Am Ende als Zugabe die bearbeitete Fassung eines italienischen Gassenhauers aus dem Jahre 1968: "Senza Amore"!

Der Kreis schließt sich.
Einst (lange, lange her!), gehörte Blixa Bargeld zu den betörenden Heroinen, deren Gesang uns aus der provinziellen Sicherheit ins gefährliche Großstadt-Berlin lockten.

Heute: Der Herr Professor vor einem erwachsenen Publikum, im großen Saal eines großen Berliner Theaters, Blixa Bargeld präsentierend.

Wir Alle: Still Smiling!
Grandios!





Und wir verkünden, wegen diverser Verpflichtungen, einmal wieder eine kurze Blog - Pause!!!






Montag, 9. September 2013

Sehnsucht...

...nach Erneuerung von "Menschenlichter im Tollhaus"!



Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Der Engel muss raus, Paganini muss rein!

Geeinigt haben wir, die Paganini´s-Redaktion, uns schließlich nach langem Hin und Her,
auf einen Kompromiss:
Paganini ist nicht drin, der Engel indes raus (hinauf!) geflogen.
Hinzugekommen dafür ist eine weitere, eine achte, Geschichte.

Wir sind´s zufrieden und finden:

Wozu ein Engel.
Bestie Mensch ist immer auch Engel Mensch.


Cover-Text:
"Das Blau ruft mich zu sich! Ich sitze am Strand. Ich habe meine Arme um meine langen Beine geschlungen. Mein Kinn ruht auf den Knien. Sie sind spitz. Meine Haut ist noch immer ungebräunt. Bleich, so bleich, summt ein Lied in mir. Der Wind streicht meine Haare aus meinem Gesicht. Eine raue Liebkosung, die mir zeigt, dass Einer mich lieben wollte. Meine Augen, so schwarz, blicken ins Blau hinein. Vor mir das Blau. Ja, das Meer ist blau, so blau! Ein schöner Ruf, ein Appell an meine Seele. Ich folge!" (Sehnsucht) 8 Menschen, 8 Leben, 8 Fiktionen! Fiktive Lebens-Protokolle, das Ich zwischen Freiheit und Determination tappend und immer suchend!


Annette van den Bergh
Sehnsucht
8 Menschen und 8 Leben
Short Stories
ISBN: 978-3-7322-7873-2
Auch als E-Book!
ISBN 978-3-7322-5982-3

U. a. und am schnellsten erhältlich direkt bei BOD --->HIER


Mittwoch, 28. August 2013

Berlins "Bad Boy" ...

...hautnah!


Berlin von unten: Ben Becker liest aus dem Berliner Cliquenroman „Blutsbrüder“ im Babylon!

FNFreiheit@flickr.com


Anfang der 30er Jahre lebten in Berlin infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse Tausende Jugendliche auf der Straße. Zuflucht fanden sie in selbstorganisierten Cliquen. Davon erzählt der 1932 erschienene und 1938 verbotene Roman "Blutsbrüder" von Ernst Haffner. Einiges erinnert daran an heute. Nicht nur deshalb ist dieses Buch eine großartige Wiederentdeckung.

Der Schauspieler Ben Becker liest bei der Buchpremiere aus "Blutsbrüder", der so kraftvoll wie kaum ein zweiter deutschsprachiger Roman aus den 1930er Jahren erzählt.

Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin 
Präsentiert von tip Berlin und METROLIT. In Kooperation mit FluxFM und dem internationalen Literaturfestival Berlin. 

Ernst Haffner, Blutsbrüder, Metrolit, € 19,99



Wir, die Paganini´s-Redaktion waren da:


"Ist hier jemand vom Tagesspiegel"? 

Mit dieser Frage beginnt Ben Becker die Lesung von "Blutsbrüder".
Seine Stimme hat den Text bereits als Hörbuch für die Ewigkeit interpretiert.
Nun blickt er vom Podest aus suchend ins Publikum.
Keiner outet sich als Tagesspiegel-Schreiberling.

"Dabei hab ich den tatsächlich abonniert. Das ist schon komisch:
Da geht man morgens zum Briefkasten, holt die Zeitung hoch und 
liest dann zum Frühstück, dass man ein Arschloch ist!"

Gelächter, Geräusper, ein Schluck aus dem Wasser-Glas und los geht´s mit dem Buch.

Ben Becker ist sicher Einer, der zu Berlins beliebtesten Entertain-Begabten gehört.
"Rampensau" nennt man sowas. In diesem Fall liebevoll gemeint. 
Der kann gar nicht anders, als ne Bühne füllen. Und wenn keine da ist, dann kreiert er sie sich!
So gesehen eine Stunde vor Beginn.

Wir, die Paganini`s, sitzen im Starßencafe neben dem Babylon und genießen den Feierabend.
Herr Becker tritt, Bierflasche (?) in der einen und Zigarette in der anderen Hand balancierend, auf den
Vorplatz der Spielstätte. 
Zwei, drei Herren klatschen ihm abwechselnd auf die Schultern, ein Fotograf darf für die Presse ein Foto schießen. 
Ben Becker wirkt "very privat", ganz, ganz lässig und ist dennoch alle-nur-denkbaren-unsichtbaren-Räume-füllend präsent.
So schiebt er seinen Körper, im Anzug mit offenem Hemdkragen steckend, mit leicht parodistischem Zuhäter-Charme, an Passanten vorbei und ins Dunkel der Kneipe hinein.
Nein, er will nicht angesprochen werden. Signalisiert das. Er will noch entspannen.
Aber. Schauspieler und Selbstinszenierer ist er eben dennoch!

Wie könnte da die Lesung etwas Anderes als kurzweilig geworden sein. 
Zumal es ein großartiges Buch ist, aus dem gelesen wurde.
Very Berlin und ganz was Besonderes. 
Aber: Darüber ausführlicher irgendwann an anderer Stelle bei Paganini´s.
Bis dahin bitte selber lesen!

Oder erstmal Ben Becker im O-Ton über "Blutsbrüder":
http://greatest-berlin.de/stadtleben/story/ben_becker_im_interview/110808






Sonntag, 18. August 2013

Nur Glas!

Der Wolf schlägt den Ton an und schweigt.
Der Mond ist ein Ball.
Er winkt in der Ferne zum Spiel:
Komm Ball und springe, so wie ich ringe,
die Zähne in dich zu schlagen.

Ein Mensch steht am Fenster.
Der Schlaf geht zum Teufel.
Kein Stern lockt ein Funkeln ins Auge.
Tot wie ein Holz, leert es die Nacht.
Nichts zu sehen im Spiegel.

Nur Glas!












Mittwoch, 7. August 2013

Die wunderbare Neuerscheinung:

Matthias Göritz  "Träumer und Sünder"!



BUCHANFANG (!):


I

"Sehen Sie die Luft? Wie sich das Sonnenlicht in den Fasern, Pollen und Blütensamen bricht – wie in Tausenden von Diamanten? Man hat das Gefühl, durch die Gegend zu schwimmen. Dieses Licht gibt es nur in Italien. Hören Sie? Ein Möbelwagen fährt die Straße hinab, Traslochi, Traslochi steht auf den Türen und an den Seiten. Umzug. Ein scharfes Bremsen, Poltern, zwei Männerstimmen, die sich eher ansingen als anschreien, unverständlich. Für einen kurzen Moment ist die Luft über dem Platz in Bewegung geraten, man sieht, wie kleine Wirbel alles mit unsichtbaren Pinselstrichen verzieren, dann tritt der Staub wieder in seine fast fließende, zähe, stetige Bewegung zurück. Die Luft hat etwas von flockigem Wasser, ruhig und schön, das Licht zittert wie ein noch ganz junger Körper in der morgendlichen Kühle. Der Möbelwagen fährt weiter; das nur von den Vögeln und Handgriffen der Marktbeschicker unterbrochene bedächtige Schweigen nimmt wieder seinen kurzen, aber wichtigen Platz ein im Tagesverlauf. Ach. In so einem kleinen Bild steckt doch das ganze Leben, meinen Sie nicht?


Cover@C.H.BeckVerlag


II


Präsentation des druckfrischen Buches war Heute in Britta Gansebohms „Literatursalon“:


Der Titel „Träumer und Sünder“ ist übrigens einem Zitat von Klopstock entliehen. 
Der Autor hatte ursprünglich an „Das Geschäft mit den Träumen“ gedacht,
Doch das Lektorat des Beck-Verlages bat um Alternativen, die weniger nach „Sachbuch“ klingen.
So kam es zu Klopstock.

„Den ich noch nie richtig mochte!“

Matthias Göritz hat eine große Erzählung geschrieben.
Sie bebildert, versinnlicht, verlebendigt den Plot.

Den wüsste Matthias Göritz sehr gerne baldmöglichst grandios verfilmt.

Genau so, natürlich wie das Leben selbst und dennoch in der Form perfekt, liest Matthias Göritz 
45 Minuten aus seinem Buch. 
Er liebt sein Buch. Er liebt sein Thema. Und er liebt seinen Protagonisten. 
Den alternden Produzenten. 
Er liebt Filme. 
Er liebt das Schreiben.
Recherchiert hat er u.a. in Hollywood. 
Cineast ist er seit dem sechsten Lebensjahr.
Am Ende der Lesung gewinnt die Paganini´s –Redaktion - wie im Märchen, 
nach eines Rätsels Lösung - ein Freiexemplar des druckfrischen Buches.

„Was soll ich hineinschreiben?“ 

„Was immer Sie wollen!“ 

Er schreibt:

Wenn wir glücklich sind, sind wir unsterblich!

„Ab heute“, so schwören wir uns, „geben wir uns ein bisschen mehr Mühe, glücklich zu sein!“

Miau!





III

An´s Herz gelegt sei auch eine Quelle der Inspiration zum Buch:

Gleiwitz! 

Der Film!

Sonntag, 4. August 2013

Ein Wort...

...das uns leid tut: Spiritualität!



http://www.astrotv.de/de/startseite/


Unter das Foto eines Goldfischs im Marmeladenglas schreibt keiner Katze. 
Unter das Foto einer Katze schreibt keiner Goldfisch.
Unter das Bild einer Katze könnte man eventuell "Spiritualität" schreiben.
Unter das Bild eines Goldfischs könnte man eventuell auch "Spiritualität" schreiben.
Allein hier wird die Komplexität des Begriffes deutlich.
Eine Komplexität, die ihm nun hier und da zum Verhängnis zu werden scheint!

Und dennoch dachten wir bisher, dass "Spiritualität" nie und nimmer unter einer Abbildung stehen könnte, die schnäppchenjagende Damen in einem neondurchfluteten Kaufhaus zeigt!

Wir finden: Dies Wort braucht ein Copyright!




Wikipedia bringt Licht ins Dunkel und versucht eine Definition:

Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgr. ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen. Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.


Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Er sitzt auf verknoteten Hinterpfoten. Sein Blick ist nach innen gekehrt. 
Er lauscht auf seinen Atem, während er die Vorderpfoten langsam auf der Brust faltet.

Redakteurin und Redaktion:
Aber Herr Paganini, was machen Sie denn da?

Paganini, der Kater:
Ich spare!







Samstag, 13. Juli 2013

Die wunderbare Neuerscheinung:

Ernst Jünger, Letzte Worte



 
Die letzten Dinge, der Blick hinter die Spiegel, das Unsagbare und eigentlich nicht Wagbare, ist immer wieder Thema und Zentrum von Kunst und Künstler.

Voraussetzung ist: Neugier als treibende Kraft, ein sezierender Blick, die Faszination am Erkennen des Unerkennbaren. 

Es folgt: Neu-Gestaltung durch die Kunst als kreativer Akt, losgetreten durch den Wunsch, den Blick hinter die Grenze einzufangen.

Die Spezies des Künstlers, der wie ein Forscher seinem Drang Folge leistet, verkopft und kontrolliert nahezu, obwohl der Grenzgang das Ozeanische (Rauschhafte) zu schauen verlangt, ist durch Ernst Jünger vervollständigt worden.

Er ist einer von Jenen, die spannungsfrei in dieser Ambivalenz, die Verdichtung von gesammelten Materialien, betreiben konnte.

Folglich absolut empfehlenswert, für die Jünger-Liebhaber als auch die Grenz-Sucher und Hinter-die-Spiegel-Schauen-Wollenden, ist ein neues bibliophiles Bändchen, das lapidar betitelt: “Letzte Worte“ heißt.

Das klingt nach „Anekdötchen, Anekdötchen“ und einem gelungenen Präsent für die nächste Birthday-Party: Ein bisschen tiefgründig gebildet und dennoch leichte Kost!

Irrtum! Das Buch ist ein sehr dünnes, wunderschön anzusehendes Stück Buchdruck-Kunst, aber mit Jüngerschem „OHO“!

Ernst Jünger steht drauf und - trotz aller Zitate - Jünger ist auch drin.
Und das macht die Sache so lohnenswert!

Natürlich mag es auch interessieren, was z.B. Goethe als letztes Wort der Nachwelt hinterlassen hat, aber wie Jünger die Zitate sammelt, kategorisiert, was er in ihnen sucht und wie er in seiner angedeuteten Interpretation einen möglichen Blick hinter das Mysterium „Tod“ vormacht, das ist unglaublich spannend und facettenreich, wie die Sache selbst.
Auch wenn Jünger irgendwann findet, das die Sache nicht ganz so viel hergibt, wie er sich erhofft hatte.

In jedem Fall aber: Ein ziemlich verklemmt angegangenes Thema unserer Gesellschaft wird einmal wieder aus neuer Perspektive belebt. Nicht (para-) wissenschaftlich, nicht ( pseudo- ) medizinisch, nicht esoterisch und nicht weh - leidig.

Sondern mit Ernst, mit Staunen, mit Fragen und mit lebens-integrierender Bejahung von Transzendenz im Hier und Jetzt menschlicher Existenz.
Jünger hat Respekt vor diesem Übergang aus Endlichkeit in Unendliches hinein.
Leben und Tod sind für ihn die Kehrseite ein und derselben Medaille.


Zitat E .J., über den gefürchteten, modernen Umgang mit diesem Thema:


Die Uhren gehen dort vor - und wie seinerzeit Tocqueville so können auch wir heute ablesen, was uns blühen wird - eine Welt, die den Tod und die Liebe nicht kennt.



So sammelt er "letzte Worte" und erhebt sie zu einem seiner Forschungsgebiete.

Erforscht werden soll, was die Worte an Unsagbarem transportieren.


Zitat E. J.:

Es war Neigung für skurrile Beschäftigungen und Grenzgänge allein., was mich vor Jahren zur Anlage einer Sammlung letzter Worte bewog. Mehr noch trug dazu bei die Hoffnung auf eine gewichtige Ausbeute an menschlichen Bekundungen über den Sinn der durchlebten Existenz. Die Sonne geht unter, noch einmal umfasst der Blick die durchwanderte Welt im Abendschein. Zugleich beginnt auf der anderen Seite der Vorhang zu zittern.

Diesem Zittern des Vorhangs gilt Jüngers Interesse.
Und das Unsrige!

Ernst Jünger: Letzte Worte. Hrsg. von Jörg Magenau. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2013. 246 Seiten, 22,95 Euro.



Cover@Klett-Cotta



Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.
Kein letztes Wort.
Niemals nie ein letztes Wort.
Mein Name ist Hase und keine Engel tragen mich niemals fort!

Redakteurin und Redaktion blicken betrübt zu Boden.


P.S. Paganini´s muss Prioritäten setzen, da, wo die Zwänge zwingen!
Mit anderen Worten: Der Blog muss behäbig warten, bis die Redaktion wieder etwas mehr Zeit für ihn haben darf! Schönen Sommer bis dahin!



Donnerstag, 11. Juli 2013

Zusammenleben! V. Teil:

...Manchmal fährt man, und da steht da Jemand und hält den Daumen raus.

"Nimm mich mit"! heißt das dann.

Wir fuhren also, Landstraße endlos, ohne Licht, und Einer tat so, als wolle er mit.
Wir: "Wohin"?
Der: "Irgendwohin"!
Und wir fuhren.

Er: Handy in der Hand. Tippen. 
"Ich bin jetzt hier, ich bin jetzt da und ich bin jetzt dort":
Alle (Alle?) sollten es wissen!


Wir haben ihn irgendwann aussteigen lassen. 
Keine Ahnung wo.
Und das ist gut so.




Annette van den Bergh, Cafe Rix: Küche!




...Manchmal fährt man und da steht nun Einer und hält den Daumen raus...!









Sonntag, 7. Juli 2013

Die wunderbare Mythologie! IV. Teil:

Hel, Göttin der Unterwelt und ihr dunkles Reich!



Hel (Carl Ehrenberg, 1882)


Ja, die wunderbare Mythologie!
In loser Folge will Paganini´s ein Streiflicht darauf werfen, so wie die Mythologie von jeher das Dunkel unserer (Menschen-)Welt durchleuchtet hat.
Sie fand die Chiffren für das Prinzip, das uns bewegt:
Das Schicksal des Menschen, ein Mensch zu sein!

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Niflhel: Nicht Ort der Strafe, sondern schlicht der Ort der toten Seelen. 
Dennoch nicht ohne Schrecken. 
Oder besser: Nicht ohne Bannkraft. 
Denn hier ist auch ein Reich der Gefangenen und Gefesselten und Verbannten: 
Hel, die Herrscherin dieser Welt, entläßt niemanden mehr aus ihrem Reich. 
Und Garm, der Höllenhund, hilft ihr dabei!
Sie selbst entstammt aus illustren Familien.
Doch wie die Geschwister, ist sie von allen Seiten mit Mißtrauen gesegnet.
Hel wird von "ver-hehlen" abgeleitet und so sind die Drei von den Asen
den Namensgebern, als ihresgleichen nicht anerkannt.
Odin verbannt Hel und ihre eigenwillige Schwester, die Midgardschlange, 
in unterirdische Gefilde und der Bruder, der schrecklich heulende Fenriswolf
wird in perfide Ketten gelegt.
So beginnt das Warten. 
Sie warten vehement. 
Sie warten auf ihre Zeit!
Bis dahin beweist Hel sich als phantasievolle Architektin ihres Reichs.
"Wurmleiber sind die Saalwände"und "tropfendes Gift träuft durch das Dach"!
Exzentrisch auch das Antlitz der geschmähten Dame: 
Ihre Haut ist halb schwarz, wie die Haut verrottender Toter, halb weiß, 
wie es einer Lady von Stand gebührt.
Die Götterdämmerung, Ragnarök, befreit die Geschwister. 
Fenris verschlingt Odin.
Hel frißt die Welt.
Und so beginnt wieder ein Warten.
Das Warten auf den "neuen Tag"!

----------------------------------------------------------------------------------------------------------

...und was lernen wir aus dieser uralten Geschichte?
Ein bisschen Hel schlägt in allen Familien. 
Seit Ur, das der Anfang war !



Aus Wikipedia:
Hel (Mythologie)
Hel ist in der nordischen Mythologie der Name sowohl der Unterwelt als auch der ihrer Herrscherin.
Hel als Totengöttin ist die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda, wird aber nicht dem Göttergeschlecht der Asen zugerechnet, sondern den Riesen.