Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Mittwoch, 17. August 2016

Das wunderbare Wort zum Sonntag...

...mit KnallBummPauke...
(diesmal schon zum Mittwoch)


Tja, nun ist es soweit, Generationenwechsel...

...und dennoch trifft hier Gothic auf melancholic Punk (Häh, bitte wat?) und Rap...
 UND (Uijuijui, wieviel "und" denn noch...?)
 ...der Eine trifft auf den Anderen und BEIDE auf die eine, aktuelle, politische Situation...





Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Kinder, wisst ihr noch? Damals, in unserem 3. Leben? -
Ein Fell wie schwarz gelackt, schattengetränkte Augen mit glasigem Blick,

Sehnsucht im Herzen und Leiden an Allem. Die Süße, die Schwere, die Gier nach
Entgrenzung. Der Tod schien so fern und so nah wie das Meer, das in den Himmel fällt...
Und nun dies ...!

Im Ernst,
denken Redakteurin und Redaktion,
ist Romantik noch möglich?

Romantik lebt von Todessehnsucht.
Synonym für Ewigkeit, Schönheit und Symbiose.
Angesichts eines täglich drohenden Todes - in alltäglichsten Situationen (wie U-Bahn, Bus, Einkaufszentrum und öffentlichen Lustigkeiten) - ist er als Synonym für Ewigkeit, Schönheit und Symbiose einfach weg.

Der Tod der Romantik nämlich hieß schon immer: Realität!




Die Zeiten ändern sich. Und damit ihre Lieder.


AKTUELL: 

Unsere Straße in Berlin, Neukölln, Rixdorf. 
Von Rechts kommen 20 Mann mit Schlagstöcken, Fahrradschlössern und Eisenstangen. 
Von Links kommen 20 Mann mit Totschlägern. 
Personen sind, pardon, kurdisch-türkischen Aussehens.
Fenster und Balkone besetzt von filmenden Handys. 

Wir denken: Wir müssen keine Polizei rufen, da sind doch so viele Handys aktiv.

Die Polizei trifft 30 Minuten später ein.

Maschinengewehre. ALLE, die noch nicht bei Tatütata weg gelaufen sind,
müssen an die Wand oder auf den Boden.

Die Handys in den Fenstern und Balkonen filmen weiter.

Ja.

"Unser täglich Brot".

Mitten in Neukölln. Rixdorf.


Donnerstag, 4. August 2016

Die wunderbare Katze des Derrida:

Im Gedenken an diese Muse. Zum Weltkatzentag. 


Derrida kommt aus der Dusche. Seine Katze erblickt ihn. 
Tier und Mensch. Angesicht zu Angesicht.
Derrida empfindet Scham. 

Denn er ist nackt.

„Das Tier schaut uns an und wir stehen nackt vor ihm.
Und vielleicht fängt das Denken an genau dieser Stelle an


By Paganini´s


Die Katze war eine Ur-Tante neunten Grades von Paganini, dem Kater. 
Sie überlieferte diese Szene folgendermaßen an Ihre Verwandtschaft:

Mein Angestellter " Herr Derrida" legte auf einmal sein Fell ab - das sowieso stets eigenartig anmutete - und verschwand hinter einer Tür.  
Als er erneut in dieser Tür erschien, war er bedeckt mit Wassertropfen.
Ich wunderte mich über das eigentümliche Verhalten, da es normalerweise wenig Genuss verspricht, nass zu werden.
Derrida erzitterte ob meines Blicks, den ich sofort in sanfteres Gelb-Grün übergehen ließ.
Mir schien, als habe ich ihn bei etwas sehr Peinlichem ertappt. 

Das ist ja auch der Fall gewesen. Wer lässt schon Wasser an seine Haut. Doch Derrida - in Windeseile in ein weiches Fell schlüpfend - stellte alsbald ein silbernes Schälchen Milch vor mich hin.
Damit war für mich der Fall erledigt!

Für Jacques Derrida war diese Begebenheit allerdings ein Schlüssel-Erlebnis.
Seine tierphilosophische Entwicklung nahm hier ihren Anfang:

Was ist die Schamhaftigkeit, wenn man nur schamhaft sein kann, indem man schamlos bleibt, und umgekehrt? 

Der Mensch wäre nie mehr nackt, weil er über den Sinn für die Nacktheit verfügt, das heißt über die Schamhaftigkeit oder die Scham. 

Das Tier wäre in der Nicht-Nacktheit, weil nackt, und der Mensch dort in der Nacktheit, wo er nicht mehr nackt ist. 

Da haben wir eine Differenz, eine Zeit (temps) oder eine Gegen- beziehungsweise Unzeit (contretemps) zwischen zwei Nacktheiten ohne Nacktheit. 

Diese Gegen-/Unzeit beginnt gerade erst, uns Schwierigkeiten zu bereiten (donner du mal), und zwar seitens des Wissens um Gut und Böse (mal). 
(Jacques Derrida,  Das Tier, das ich also bin)





Eine tierische Muse. Ein Mensch und ein Kopf. 

Mehr braucht´s manchmal nicht!

(Weltkatzentag ist 2016 der 08.08. und fällt folglich mit dem Friedensfest zusammen. Miauuu!)