Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Dienstag, 25. Dezember 2018

Und der Haifisch, der hat...

...Zähnäh und die trägt er im Gesssicht und Mackeath, der hat ein Messa, doch das Messa sieht man nicht...


(Die Chefredakteurin berichtet über die legendäre Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble)




 Und die Toten erwachen zu Leben. Und es ward Licht. Aber nur im Schatten-Ton.
Ich kenne sie alle auswendig. Jeden Song. Seit ich denken kann. So will mir scheinen. Kanonensong. Jenny-Song. Mackie Messer-Song. Erst kommt das Fressen-Song. Und dann kommt die Moral-Song. Und die Quintessenz, die kannte ich auch schon, seit ich Bert Brecht und Lotte Lenya und Kultur und das Ganze denken kann. Also ewig. Also gefühlt seit Immer.

Am Anfang war die DREIGROSCHENOPER!

Und dann kam lange nichts. Im Sinne von GESAMTKUNSTWERK!

Und nun Ich erstmalig bei der Robert-Wilson-Inszenierung im Berliner Ensemble, das einmal Ort der Uraufführung gewesen ist.

Wie oft habe ich diese Songs bereits gehört?
In wie vielen Versionen betörten sie mch?
Welche Verfilmungen sah ich?

Keine oder Alle?

So gegenwärtig der Stoff, so allgegenwärtig die Songs, so altbekannt das Entertainment - so ewig schon da und so zeitlos alles überdauernd. Keine Ahnung, ich schwöre, ob ich nun zur 10ten oder1ten Theater-Aufführung der Dreigroschenoper hier im Berliner Ensemble sitze. Oder ob ich mir das nur wünsche. Ich habe kein Gefühl dafür.

Es ist, so lehrt mich diese Inszenierung, auch vollkommen wurst, wann immer ich welche Variation und Interpretation der Dreigroschenoper gehört und gesehen haben könnte, denn Wilson inszeniert die Essenz des Ganzen im Gewand der Wiederkommer und Untoten, über alle Zeiten hinweg. Hinein in eine Sublimation des "Besser kann keiner Nie Mehr und konnte Noch Nie"!

Froh und glücklich nun. 
Nichts kann besser werden.
In 2019.

Aber genau so riesenstark.
Das langt!







Samstag, 22. Dezember 2018

Das wunderbare "Welcome Back"...

...zum kommenden Jahr!



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2018

Ein JEDER fragt JEDEN:

Hast Du gesehen, wie es verging, wie es verloschen ist  und hinüberwuchs in ein Anderes, das NEUE gar genannt? Und mittendrin das DU, das ICH, das DING und alles Andere auch. Ganz ungefragt sind wir mitgezogen und haben uns nichts dabei gedacht. Nicht, ob´s schlimmer wird, nicht, ob´s seichter wird, nicht ob´s klarer oder schöner wird. Nur gefreut  haben wir uns, weil´s halt so  ist, dass man sich freut, wenn´s irgendwann zu Ende ist. Mit dem Alten. Denn das Neue soll sein, wie so ein weißes Papier! Nicht wahr?
 

WELCOME 2019!
 
Ein wunderschönes, ganz individuell gestaltetes, Ihnen als unbedingt RICHTIG erscheinendes
Weihnachtsfest sowie ein ebensolches Hinüberwachsen in das neue Jahr
wünschen die ("Heuer" esoterisch angehauchten) PAGANINI´S!
 
 


Dienstag, 11. Dezember 2018

Die wunderbare Mythologie! XII. Teil:

CHEIRON, der aufrechte Gott auf 4 Hufen



Cheiron lehrt den jungen Achilleus das Spiel auf der Kithara: HERCULANEUM


Ja, die wunderbare Mythologie!

In loser Folge will Paganini´s ein Streiflicht darauf werfen, so wie die
Mythologie von jeher das Dunkel unserer (Menschen-)Welt durchleuchtet hat.
Sie fand die Chiffren für das Prinzip, das uns bewegt:
Das Schicksal des Menschen, ein Mensch zu sein!

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Vollkommenheit, Dein Name sei Cheiron nicht!

Die wandelnde Ambivalenz auf 4 Hufen ist Vieles nicht: Nicht Pferd, nicht Mensch, nicht Kentaur, nicht schön.  Und stark und vital ist er auch nicht. Er humpelt.

Was er allerdings besitzt, ist nicht ohne: Weisheit, Bildung, heilerische Fähigkeiten, Hingabefähigkeit und nicht zuletzt UNSTERBLICHKEIT.

Schon seine Zeugung zeugt von Mängeln. Denn von mangelnder Moral und Sittlichkeit getrieben, nähert sich Papa Kronos (an Ehefrau Hera vorbei) in der Gestalt eines Pferdes der lieblichen Nymphe Philyra. Dieser wiederum mangelt es eindrücklich am Ideal der Mütterlichkeit. "Pfui Deibel" denkt sie, nachdem der kleine Cheiron, soeben geboren, auf seinen staksig behuften Beinchen vor ihr steht und mit den Händchen fuchtelt. "Pfui Deibel, das Balg will ich nicht"! Und weg ist sie, die Frau Mama.

Der Kleine scharrt mit den Hufen. Sonnengott Apollon und Mondgöttin Artemis persönlich steigen vom Himmel hinab und adoptieren das eigenartige Kind. "Vergeistigte Triebnatur" wittert das frisch gebackene Elternpaar. Die beste Erziehung wird ihm zuteil, auf dass er der berühmteste Lehrer des gelehrten Athens werden solle. So kommt es. Er unterrichtet den holden Achilleus. Er erfindet ganz en passant die Kunst der Chirurgie. Und er heilt jeden Kranken, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

Sein Leben könnte gesegnet sein. Doch erneut wird er das Opfer des Mangels eines Anderen. Herakles verschießt den vergifteten Pfeil. Nicht den Feind trifft er an empfindlicher Stelle. Nein, in Cheirons Knie hinein landet der Höllen-Splitter. Nun humpelt dieser auf verkrüppeltem Pferdegestell, kann seine eigene Pein nicht lindern. "Verdammt soll sie sein, diese grausame Unsterblichkeit"!
So wird Cheiron zu einer Wohltat der Zeitgenossen. Für ihn selbst bleibt nur Schmerz ohne Ausweg.

Wären da nicht der Götter perfide Grausamkeiten. Was böse gedacht, kann auch ein Gutes werden!
Zeus treibt sein sadistisches Spielchen mit dem (allzu arrogant auftretenden) Prometheus. Die Geschichte ist allseits bekannt.
Cheiron weiß nun, was zu tun ist. "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss" sagt er sich. "Und ich muss sterblich werden, will ich mein jämmerliche Los beenden"!
Und so folgen 2 auf 1 Streich!

Cheiron opfert sein Leben für den, an Vollkommenheit kaum zu übertreffenden, Prometheus.
Und Zeus lässt sich nicht lumpen. Er befördert Cheiron aus der Unterwelt in den Olymp. Und den Prometheus begnadigt er auch.
Und so hat auf einmal diese vollkommen unvollkommene Geschichte ein

HAPPY END!
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...und was lernen wir aus dieser uralten Geschichte?
Nichts, aber auch wirklich Nichts hat sich verändert!
Seit Ur, das der Anfang war !