Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Sonntag, 28. Februar 2016

Der wunderbare Song zum gelungenen Sonntag!

Teho Teardo & Blixa Bargeld


The Empty Boat (Caetano Veloso´s Cover)







Freude im April 2016! Am 22. erscheint das neue Album des Duos: "Nerissimo"

...Für das Artwork ließ man sich von dem Gemälde „Die Gesandten“ von Hans Holbein dem Jüngeren aus dem Jahr 1533 inspirieren, das Elemente aufgreift, die auch auf dem Album thematisiert werden: Philosophie, Religion, Sterblichkeit und Illusion... MEHR dazu




P.S. In Wirklichkeit wurde "Nerissimo" natürlich durch den schwärzesten aller schwarzen Kater inspiriert!

Einen sonnigen Sonntag wünschen die Paganini´s!


Samstag, 20. Februar 2016

Die wunderbare Suche...

...nach den Bären ist beendet. Berlinale 2016.


"Siege werden davongetragen. Niederlagen hingegen müssen eingesteckt werden."
(Ernst Fersil)

Das Recht auf das Glück mag es geben. Zumindest in der Theorie. Und selbst wenn diese grau zu nennen ist, dann schleicht sich das Glück (wie hiermit bewiesen wäre!) als Lichtlein auch ins grauste Grau hinein. Das Recht auf Siege gibt es auch. Denn Sieg ist nicht gleich Sieg. Und Niederlage ist nicht gleich Niederlage. Erschien uns, der Paganini´s-Redaktion, bis dato die Definition von Glück ungleich diffiziler und komplizierter zu sein als die vom Sieg, so wurden wir auf unseren Recherchen vor der Bären-Vergabe eines Besseren belehrt.

Schummrig kann es einem werden, angesichts der weisen, buddhistischen, psychologischen, soziologischen  und philosophischen Abhandlungen über den Sieg, der auf den ersten Blick greifbarer und auf den zweiten Blick scheinbarer zu sein scheint als das Glück.

Das Glück wird gefühlt, der Sieg wird errungen. Im Innen oder im Außen.
Und der im Innen erfochtene Sieg über eine Niederlage verspricht demnach mehr Glück zu sein, als das Erklimmen des Siegertreppchens vor Publikum. Manchmal zumindest.
Sieg und Glück tanzen Hand in Hand oder sind sich spinnefeind. Beides ist möglich.

Angesichts dieser verwirrenden Erkenntnis regredieren wir zurück in die Unwissenheit und halten uns fest an obigem Zitat aus den Weiten des Internets.

"Siege werden davongetragen. Niederlagen hingegen müssen eingesteckt werden."

Herrlich ist sie, die Banalität der Pragmatik. Und irgendwie richtig. 


Alte Potsdamer Straße By Paganini´s
 
Genau so funktioniert es doch bei der Bären-Vergabe der Berlinale:
Entweder gibt es einen Bären, einen Großen oder Kleinen, oder es gibt keinen Bären.
Dazwischen gibt es nichts. Nicht in dieser einen Stunde an diesem letzten Abend.

Und was dann im Innen der Geehrten und der Ignorierten geschieht, das ist ein anderes Thema.
Die Transzendenz des Sichtbaren, wir lassen sie links liegen.

Zwischen der Eröffnungs-Gala und der feierlichen Preis-Vergabe allerdings gibt es sie zuhauf.
Die mehr oder weniger heimlichen Gewinner und Verlierer rund ums Festival.

"Alone in Berlin" bleibt weitestgehend wirklich "allein in Berlin", jubelnde Kritiken gibt es da wenig.

Flüchtlinge kochen gar Köstliches gemeinsam mit einem italienischen Sterne-Koch in einem der possierlich aussehenden Food-Waggons und gewinnen Freunde, Selbstbewusstsein und Zukunfts-Perspektive.

Ein gezeichneter Kurzfilm über Burg Hoheneck, das zentrale Frauengefängnis  in der DDR, sorgt für Furore ("KAPUTT").

Episches Kino in SchwarzWeiß lässt Besucher eine achtstündige Trance erleben ("Lullaby to the Sorrowful Mystery").

Und Plakativ-Politisch-Korrekte erhalten korrigierende Kritik nicht allein durch Dieter Kosslick, der kaum aufhören will, sich für eine Charity-Aktion "fremd zu schämen", die am Rande der Berlinale vom "Cinema for Peace" organisiert worden ist.
"Je suis Charlie" und "Refugees Welcome" als Parolen allgemeiner Solidarität, wurden in jener verhängnisvollen Nacht symbolisch zu einem "Ick bin ein  Refugee" zusammengemodelt. Herausgekommen ist der Anblick gebotoxter und gelifteter Gesichter, deren dazugehörige Luxuskörper in golden schimmernde Refugees-Wärmedecken gehüllt sind.
Die Milliönchen sind bereits im Trockenen, darauf noch nen Schampus! Au WeiWei!

Wunderbar, präsent, bezaubernd in der vielleicht schönsten Pressekonferenz der Berlinale:
Gerard Depardieu. Glaubwürdig ist sein schmeichelndes Statement zur Berlinale, deren Mut zur Vielfalt er in Cannes vermisst. In zwei Filmen beweist er seine Liebe zu "Geschichten im Kino".
"The End" lief im Forum und "Saint Amour" im Wettbewerb. Leider außer Konkurrenz.
Die Film-Crew bekennt, dass sie ihn gerne bekommen hätte. Den Bären für den besten Film.

Nein, Depardieu kann ihn heute nicht davontragen. Den goldenen Bären.
Aber einstecken muss er auch nichts.
 
 
Sony Center By Paganini´s
 
Dafür sind andere zuständig. Denn nun ist sie da. Die Stunde der Wahrheit. 
Aufgereiht stehen die Pokale und warten stoisch auf die Hand, die sie mit sich nehmen wird.
Den Bären, aus Pappe geschnitten, durften zuvor bereits Stars und Sternchen zum Posing vor der 
Kamera an sich drücken, knutschen und streicheln.

Ein kluger Schachzug, um schon im Vorfeld eventueller Enttäuschung entgegen zu wirken. 
Ein Recht also zum Davontragen (und sei es nur die Strecke eines Meters Roter Teppich) 
für nahezu Alle! 
Das Recht auf Glück, Kosslick zieht´s gnadenlos durch.

Nein, es sind in dieser Stunde keine langen Gesichter zu sehen.. Die Jury hat insgesamt weise entschieden.
Und sie hat einer Berlinale der Vielheit und cineastischen Unbedingtheit Rechnung getragen.
Der goldene Bär ziert nun in Zukunft das Plakat eines Dokumentarfilms. 
So etwas ist nur auf diesem Festival möglich. 

Lav Diaz bekommt den Alfred-Bauer-Preis für ein 8stündiges Epos. Auch das gibt es nur hier.

Der französische Film, mit seinen starken Frauenfiguren, wird traditionell in Berlin geehrt und 
Trine Dyrholm ist bereits im Vorfeld zur Preis-Verleihung hoch gehandelt worden. Julia Jentsch könnte ein bisschen enttäuscht sein, auch Jude Law oder Colin Firth hätten sich ein silbernes Bärchen wünschen können.

Aber, wie sagt doch ein kluges Wort? 
Niederlagen müssen eingesteckt werden und die letztgenannten Herren bekommen sowieso irgendwann den Oscar!

Gibt es überhaupt eine eindeutige Definition für Niederlage? Wir recherchieren besser nicht.
Genug von der Berlinale 2016. Und genug von Definitionen, Und genug von Spekulationen.
Die Bären sind vergeben. Alles ist gut.

Nein, ein Berlinale-Zitat muss noch sein:

 "Es gibt hier Engel in Berlin, nicht nur auf der Siegessäule"! 
(Chiang Wei Liang)

Wir lassen das einfach mal so stehen.



Dienstag, 16. Februar 2016

Das wunderbare Recht...

...auf Glück. Berlinale 2016. 


„Wer will, soll glücklich sein, denn morgen ist uns nichts gewiß.“ (Lorenzo di Medici)

Dieter Kosslick hat es ausgerufen, das Motto zur diesjährigen Berlinale, das Motto,  das erst die Gemüter spaltet um (in diesen Zeiten sichtbarer Glücks-Bedrohungen) dann doch zu aller Zufriedenheit als "positive Provokation" Akzeptanz zu finden.

Das Recht auf Glück also treibt uns, die Paganini´s-Redaktion dazu, die einzig treffende Formel,
das große Zitat, die vollkommene Glücks-Philosophie zu finden, um solchermaßen ausgerüstet,
mit-reden, mit-fühlen und mit-denken zu können.

Doch wir versagen im Vorfeld der Recherchen vollkommen an Definition und Metaanalyse von GLÜCK, wählen kurzerhand das geringste Übel aus dem Anekdotenfundus des Internets, werfen uns in Schale und in die Brust und rüsten uns mit oben genanntem Spruch, trägt dieser doch Wahrheit und Interpretationsfreiheit gleichermaßen in sich.

Berlinale, wir kommen!
Und: Berlinale, wir wollen! 



Potsdamer Straße/Buchhandlung By Paganini´s
 
Glücklich sein, was sonst!
Den Film unserer ersten Wahl, mit dem eher unglücks-schwangeren Titel "The End" haben wir jedenfalls nicht sehen können. Mal gab es kein Ticket mehr, mal passte der Zeitplan nicht überein, der vom Festival-Programm und der von uns.

"Aber macht ja nichts" sagten wir uns, das Glück findet sich manchmal genau dort, wo es nicht zu vermuten ist. Und dennoch beschäftigt uns auch in diesem Moment die Frage, welch Zauber wohl im Gesicht von Gerard Depardieu sichtbar ist, in der Szene von der es heißt:

Plötzlich steht eine nackte Frau vor ihm. Ihre Tränen stillen seinen Durst.  


Nun, so soll es nicht sein, uns ruft Shelley im Rahmen des Panorama ins CINEMAXX. Und wir lassen uns Zeit. Ganz viel Zeit und schauen uns um und gönnen uns das wunderbare Recht auf Glück, einfach mal drei Stunden lang auf der Berlinale ab- und herumzuhängen. 

Und so schnappen wir Einiges auf, was an Gesprächsfetzen und Wortkombinationen durch die kalte (draußen) und heiße (drinnen) Berliner Luft am Potsdamer Platz schwirrt:

Der deutsche Film ist ja heuer nicht so stark vertreten, aber was die für ein Glück hat, die Julia Jentsch, gleich 2 Mal auf der Berlinale, obwohl doch 24 Wochen gar nicht so ein großes Tabu verhandelt, wie der Film glauben machen will...

Und dann der Lars Eidinger, immer kess vorne weg. Mal Spängelchen im Haar, mal rot gelackte Fingernägel und dann auch noch ein blanker Popo, aber sowas, das provoziert doch KEINEN mehr, das weiß er doch, das kann er sich doch sparen eigentlich...

Der Jude Law, elegant und schlank auf dem roten Teppich, ein Genius hier bei uns, hier in der Berlinale. Ja, Stars sind diesmal genug, die Streep, die Dunst, der Clooney, da kann KEINER meckern, da sei kein Glamour, nur Nieselregen und kaltes Grau, nee, da kann keiner meckern...

Ganz famos, gleich vielerorts das Gedenken an Bowie, im Open House in der Audi-Lounge, ganz umsonst, richtig Party und dann Der Mann, der vom Himmel fiel im Friedrichstadtpalast und die Tilda Swinton hat sinngemäß gesagt, was zu sagen ist: 

WIR KÖNNEN ALLE SEHR GLÜCKLICH SEIN ZUR SELBEN ZEIT MIT DIESEM MANN AUF DER ERDE GELEBT ZU HABEN...!

Dies Recht auf dies Glück zumindest gehört exklusiv nur uns, den Inkarnierten zu Bowies Zeiten!



Sony Center By Paganini´s
 
 
Mit dieser Gewissheit schlendern wir noch mal durchs Sony Center, nirgendwo sonst verströmt die Berlinale eine solch urbane Kälte wie hier. Urbane Kälte in Kombination mit
Science Fiction-Unwirklichkeitsgefühlen wohlgemerkt, mitten in der Wirklichkeit.

Hier ist ein Ort wie ein Ort in einem Film. Doch ihm fehlt jede beglückende Wirkung, da eben KEINE Fiktion!

In diesem Moment allerdings ist es der richtige Ort, scheint es uns, für eine Berlinale, bei der uns zum ersten Mal von Sicherheitskräften die Taschen durchwühlt werden und ein Ganzkörper-Scan durchgeführt wird, bevor wir die eine oder andere Absperrung wie eine Grenze übertreten dürfen.
Ein Ort wie ein Science-Fiction nur keine Fiktion. 2016 eben!

„Wer will, soll glücklich sein, denn morgen ist uns nichts gewiß.“

Wir sind gerüstet. Für Hier und für Jetzt und für Morgen.
Das Recht auf Glück ist uns sicher. Wir leben in einem Land mit dem Recht auf Kino!

Dass das andernorts nicht zwingend der Fall ist, wissen wir nun von der Berlinale.

Die Komödie "Barakah Yoqabil Barakah" ließ nicht nur den Kölner Stadt-Anzeiger das
GLÜCK vermuten:

"Angesichts der Tatsache, dass es in Saudi-Arabien weder Filmindustrie noch Kinos gibt, sind die bloße Existenz als auch der Umstand, dass der Film auf der Berlinale zu sehen ist, Anlaß zur Freude."

Ja, so findet Jeder das Glück, das er sucht und das er verdient, 
Hier auf der Berlinale 2016!
Und wir verschwinden im Schwarz des Kino-Saals.
Shelley wartet. HORROR!


Uns klopft das Herz bis zum Hals und wir sind glücklich und gucken den Film.
Pssssst, nicht rascheln...!



Berlinale 2016 ist noch nicht vorbei und wir berichten erneut!

Übrigens hat unsere alljährliche "verlässliche Quelle" aus Kritiker-Kreisen berichtet,
dass bis Jetzt "24 Wochen" und "Genius" ganz oben stehen, in der Beliebtheit der Kritiker-Kreise. 
Als gebrannte Kinder geben wir das nur weiter und halten uns mit eigenen Tipps bedeckt...!

Sonntag, 14. Februar 2016

Paganini´s Berlinale-Tip!

Kater Moses alias Kater Tommy im Film von Regisseur Händl Klaus:
KATER


Nicht im Wettbewerb sondern in der Sektion Panorama.
Ein Film über Liebe, die Bestie im Menschen und die Schönheit der Kater.

Mit einem tierischen Actor der Sonderklasse.

Der Berlinale-Favorit von Paganini, dem Kater.


KATER-TOMCAT-TRAILER

By Paganini´s


Aus dem Presseheft zum Film:
Andreas und Stefan haben ein glückliches Leben voller Leidenschaft: Gemeinsam mit ihrem geliebten Kater Moses bewohnen sie ein schönes altes Haus in den Weinbergen von Wien, sie arbeiten als Musiker und Disponent in demselben Orchester; sie lieben ihren großen Freundeskreis. Ein Gewaltausbruch, plötzlich und unerklärlich, erschüttert ihre Beziehung – der blinde Fleck, den wir in uns tragen. MEHR ZUM FILM HIER




Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz:

Kinder, ein wirklich glücklicher Moment in diesem dritten  meiner sieben Leben!

Der Dieter, dieser Berliner Kater in Mensch-Gestalt, mein alter Freund, der gute Kosslick. 
Er hat mich erhört. Neulich beim Bierchen. Neulich beim Berlinale-Brainstorming.
Die Kater-Quote. Katzen auf dem roten Teppich. Kater over all in international Film-Productions.
Es bewegt sich was. Der Film erwacht. 
Diese Anmut. Dies Charisma. Dies vituose Minenspiel.
Ein Kater machts vor. Kater Moses: Thank You.

Und ein großes Schnurren breitet sich aus, in den Räumen der Paganini´s-Redaktion.

Donnerstag, 11. Februar 2016

In Memoriam:

Roger Willemsen


Der Vorzeige-Intellektuelle des öffentlich-rechtlichen-Fernsehens ist tot. 

Wir lernten ihn vor ca. 30 Jahren kennen. Eine zumindest mehr als blendende Karriere an seiner
Uni in München schien nicht nur, sondern sie war ihm sicher. 
An seiner Seite: Damen, Damen, Damen, meist mit "von und zu" vor dem Danach.

Er war sehr groß und er war sehr dünn. Damals vor 30 Jahren.
Und er wurde nicht müde, uns zu erzählen, dass er als "Eintänzer auf Ozeanriesen" und als "Nachtportier" sowie als "Fremdenführer" sein Geld verdient hatte.
Er wurde auch nicht müde, den "Pan" von Knut Hamsun zu zitieren. Er nannte ihn sein Alter Ego.

Hmh, dachten wir, wie kommt er drauf? Schüchtern, sonderlich und dennoch obsessiv, das ist er doch eher gar nicht!

Doch er hat darauf bestanden. In einer brillianten Rede. Er sei "Pan".
Und dann hat er uns die "7 Gehenkten" von Andrejew empfohlen. 
Vielleicht würden wir diese nie kennen gelernt haben. Bis heute. 
Ohne seine Empfehlung!

Er war schon damals genau so, wie er später im Fernsehen gewesen ist. 

Er aber schien davon zu träumen, nicht ein brillianter Erfolgs-Intellektueller zu sein, ..






Dienstag, 2. Februar 2016

„Der Film lebt so lange...

...wie es im Kino dunkel ist...“
(Samuel Goldwyn)

...es im Kino Pop-Corn gibt..."

(Paganini, der Kater)

...vor dem Kino ein roter Teppich liegt..."

(Redakteurin)


Plakatserievon der Agentur Velvet Creative Office 
Foto by Paganini´s



In diesem Moment wurde das gesamte, diesjährige Programm aller Sektionen, aller Länder, aller Spielstätten, aller, aller und noch einmal aller..., online gestellt. 
ZUM PROGRAMM->

Ein großartiger Vorgeschmack aufs alljährliche Berlinale-Kino-Fieber!

P.S. Mit in der Jury übrigens Richard III. ganz ohne Teufels-Fuß: Lars Eidinger




Und noch ein nachgereichtes "Der Film lebt,...

... so lange es noch einen letzten Film von Quentin Tarrantino gibt..."

(Paganini´s-Redaktion, Einstimmig)


Das wunderbare Interview mit Tarrantino zum Start von Hateful Eight als 
Einstimmung auf Kino-Wunder mit und ohne "Bumms"! Hier gehts zur "Welt"->