Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Montag, 30. Januar 2017

Der Countdown läuft...

...derweil sich die Feuilletons der Stadt mit ihr befassen:


Berlinale, Berlinale!



Foto@Paganinis, Cover@motz


Und Morgen ist es dann soweit. 
Das Berlinale-Programm wird online veröffentlicht, der Run auf erste Tickets kann los gehen.



Unser diesjähriges Lieblings-Zitat zum Thema KINO kommt mal wieder
von Elfriede Jelinek:
Film ist Bewegung, ein Zeitvergehen, das auf genauester Planung beruht. Nur die brutalsten Maßnahmen können die Bilder zwingen, sich in eine bestimmte Aufeinanderfolge zu begeben und dort zu bleiben, in der Bewegung, aber man hat sich vorher genau ausgerechnet, wie das zu geschehen hat. Film suggeriert, daß alles, was ist, berechenbar sei. Aber jedes Leben, auch das eigene, vergeht, während man sich noch diesen oder jenen Film auf der Leinwand anschaut. Das eine Vergehen, das im Film, kann man berechnen, das des eigenen Lebens nicht... (Zum Kino, Im Lauf der Zeit, Michael Haneke

Sonntag, 15. Januar 2017

Hinter jedem erfolgreichen Mann...

...steckt eine starke Frau!


Wir, die Paganini´s-Redaktion, entscheiden uns am Ende der Inszenierung von Hakan Savas Mican für diese Lesart von "Der Mann der Liberty Valance erschoß" im Maxim Gorki Theater. 

Wir hätten uns auch für viele andere Interpretationen entscheiden können, aber wozu?

Der Zuschauer muss nicht zwingend mehr Tiefgang ins Spiel bringen, als in der Aufführung steckt und die macht - dennoch oder gerade deshalb - absolut Spaß.


Foto@paganinis

Die Erwartungshaltung im Vorfeld war allerdings groß, geweckt durch die politischen Stürme unserer Zeit und die allerorts wachsenden Spannungen, fühlbar auch im alltäglichen Berlin. 

Zudem natürlich genährt durch das Wissen um die grandiose Vorlage des John Ford - Klassikers, der sich vielschichtig und hintersinnig mit dem Mythos Amerika auseinandersetzt. Geflügelt mittlerweile der Satz:

“When the legend becomes fact, print the legend!”

Und nun noch einmal gesteigerte Erwartung angesichts dieser aktualisierten Bearbeitung des Films zum Theater-Stück, wach gekitzelt natürlich auch durch das Gorki selbst:

Das Duell um Macht und Recht hat begonnen. Welcher Held wird gewinnen? Hakan Savaş Mican findet in der Erzählung von Dorothy M. Johnson eine Blaupause für die schmerzliche Frage, die sich derzeit in extremer Dringlichkeit stellt: Auf welchem Fundament ist das, was wir »Demokratie« nennen, aufgebaut? (Auszug Programm-Heft Maxim Gorki Theater)

So verließen wir also mit Neugier unser gar nicht mehr verschlafenes Rixdorf, vorbei an den mit bunten Lettern zum politischen Flugblatt veredelten Haus-Fassaden - Hipster-Schweine raus aus Neukölln!  fordernd -  und hinein in die überfüllte S-Bahn ab Sonnenallee, in der Multikulti vom Berliner Stadtbewohner tagtäglich mal mehr, mal weniger sinnig gelebt und erlebt wird.

Ach, so viele brennende Fragen scheinen uns dieser Tage gestellt zu sein, vielleicht finden wir Antworten im Maxim Gorki. 

Unter den Linden dann können wir raus aus der U-Bahn und mitten hinein in das, vor Historie geradezu berstende, Weltstadt-Berlin.

 Einen geschichtsträchtigeren Platz hätte sich das vielleicht schönste und sicher kleinste Berliner Staatstheater nicht wünschen können. Vorbei an der Neuen Wache, diesem stets ins Mark berührenden Ort, geht es in dies Theater, das von außen in seiner Klarheit geradezu hermetisch geschlossen wirkt und hinter dessen schweren Türen das offenste, bunteste und politischste Theater-Volk der Stadt willkommen heißt.

Erwartungen hin oder her, Niemanden wundert es, dass auf dieser Bühne ein Western bearbeitet wird. Und dann gar DIESER!


foto@paganinis


Das Spiel mit dem Spiel um Lüge und Wahrheit beginnt symbolträchtig. Mehmet Atesci spricht seinen Text, berichtet vom Überfall des Liberty Valance, derweil ihm die geschilderten Blessuren von Maskenbildnern ins Gesicht geschminkt werden. Alles noch in Großaufnahme, projiziert auf Großbild-Leinwand, erst dann geht der Vorhang auf und das Western-Städtchen Two Trees ersteht vor dem erfreuten Publikum.

 Das Spiel mit den Klischees des Westerns funktioniert und macht große Laune. Der verkommene Sheriff, der saufende Zeitungs-Macher, das heruntergekommene Hotel, der gute Cowboy und der etwas naiv wirkende Zugereiste aus der Stadt, dazu die holde Schönheit, um die sich die Männer balgen, das Alles kennt man und freut sich am Wiedererkennungswert. 
Western im Theater, oh, das ist schön! 

Das ist eigentlich die Quintessenz, die wir, die Paganini´s, mit nach Hause nehmen. 

Trotz einer Vielzahl an Aktualisierungen und trivialen, banalen Abarbeitungen in Sachen Demokratie, die in den Stoff hineingeschrieben wurden, bleibt die Feststellung:
Gut gemachtes Theater kann eben auch Western! 

Die größere Tiefe, Dramatik, Vielschichtigkeit und politische Dimension allerdings findet sich diesmal eindeutig im Kino.


"Und, wie war das nun? Das ist ja ein ganz brisantes Thema gewesen, das in dieser Inszenierung verhandelt wurde. Nicht wahr?"

Das fragt uns der Taxi-Fahrer, der uns zurück in die Heimat der Paganini´s-Redaktion fährt.

"Das war eine Gaudi". Sagen wir.




Wir waren zur Premiere hier:
http://www.gorki.de/de/der-mann-der-liberty-valance-erschoss

Samstag, 14. Januar 2017

Der wunderbare "Schlaf"...

...in seiner wunderbaren Einfachheit:



Haruki Murakami

Cover@DuMont



In einer zunächst ungewohnt einfachen Sprache entfaltet "Schlaf" einen Sog, der nahezu irrational zu einem Bann und dann zu einem Nightmare und einer Heimsuchung wird, die Ihresgleichen sucht!



Wenn es Abend wurde, überkam mich eine erbarmungslose Wachheit. Ich war ihr vollkommen ausgeliefert. Eine große Macht fesselte mich an ihren Grund. Diese Macht war so stark, dass mir nichts anderes übrig blieb, als gebannt auf den Morgen zu warten. Im Dunkel der Nacht standen meine Augen die ganze Zeit offen. Ich konnte kaum denken. Dem Ticken der Uhr lauschend, starrte ich unverwandt in die dunkler und dann wieder heller werdende Nacht.




Das schönste Geschenk und Mitbringsel, das wir uns derzeit denken können. 
Großartig die Illustrationen von Kat Menschik.




Und wo bleibt der Berlin-Bezug?
Schimpfendes Maunzen von Chefredakteur Paganini, dem Kater, in der Redaktionskonferenz.
Ach, Kater Paganini! 
Shut up!

Donnerstag, 12. Januar 2017

Die wunderbare Wut...

...in der Kunst...

Zum Beispiel Eminem, "I´m sorry Mama":




Wir, die Paganini´s, lieben die Wut als wilde, treibende, formende Kraft in der Kunst.

Ostermeiers Baracke, Sarah Kane und nicht zuletzt
Rimbaud sind nicht denkbar ohne diese Energie...


Wenn ich noch Sehnsucht nach Europas Wassern habe,
dann nach dem schwazen Tümpel, wo im Abendschein
voll süßem Duft ein kauernder trauriger Knabe
mit Schiffchen spielt, wie Frühlingsschmetterlinge fein.




Deshalb heute Eminem zum gelungenen Wochenende!

Donnerstag, 5. Januar 2017

Und jährlich grüßt der Bär...

...und Gott sei Dank kein Murmeltier!



@Berlinale

Während Paganini, der Kater, sich in der Redaktionskonferenz ausgiebig über den o.g. Gag vor Stolz und Freude kugelt, bleibt die Redaktion noch gelassen und verweist darauf, dass außer der Findung des Eröffnungsfilms "Django" und des Jury-Präsidenten Paul Verhoeven, spektakuläre Neuigkeiten noch ein wenig vor sich hindösen und sowieso ALLES WICHTIGE nicht unbedingt in den offiziellen Pressemitteilungen zu finden sein wird, sondern wie immer vorort

auf  DEM LIEBLINGSFESTIVAL der Stadt!


Die Berlinale-Plakate, die nun in Kürze das große Ereignis ankündigen werden und somit auch für einige Zeit die Straßen der Berliner schmücken, wurden wieder von der Schweizer Agentur Velvet gestaltet.
Ein von uns geplanter Interview-Termin mit dem Model gestaltet sich kompliziert, aber natürlich bleiben wir wie immer dran am brandheißen Thema!