Blixas Kammermusik in der Volksbühne:
Teho Teardo & Blixa Bargeld
DJ ab 20 Uhr im Parkettcafé: Jochen Arbeit
PR-Text Volksbühne:
Einen Tag nach Anna von Hausswolff und Julia Kent bleiben wir in atmosphärisch ähnlich schattigen Gefilden. Teho Teardo und Blixa Bargeld stellen ihr gemeinsames Album „Still Smiling“ vor. Der italienische Komponist, Produzent und Multi-Instrumentalist Teho Teardo, der sich vor allem mit der Arbeit an Soundtracks und Kollaboration mit Bands wie Wire, Girls Against Boys oder The Balanescu Quartet einen Namen gemacht hat, hat reduzierte Streicher Klein-Ode geschaffen – Beteiligte waren unter anderen die Cellistin Martina Bertoni und das Balanescu Quartet. Blixa Bargeld beseelt die Kompositionen mit im Wechsel italienischen, deutschen und englischen Texten: „Der Zug bleibt stehen, er kann nicht anders – ohne Gleise, ohne Strom. Zwischen Senftenberg und Finsterwalde fehlen hundert Meter Bronzeseil“, singt er in „Buntmetalldiebe“. Und es ist nicht der einzige Track der Platte, der sich beim Hörer verfängt, dessen Sätze sich ins Hirn bohren und eigene Assoziationen wecken: Metrisch lässig, leicht und eindringlich.
Wir, die Paganini´s-Redaktion, haben uns nicht lumpen lassen und sind lächelnd hingegangen.
Paganini, der Kater, mit der Liedzeile "ich bin ein kleines Axolotl" auf den Lippen.
Ich, das Axolotl, will nicht werden / was ich werden sollte / Ich will nicht werden / was ich werden koennte / Ich will werden, werden, werden / was ich werden will - totipotent!
Wenn Blixa Bargeld deshalb Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden wollte -
dann: Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Und wenn er Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden sollte, dann ebenso:
Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Dass Blixa Bargeld in jeder gedachten Variation zumindest Blixa Bargeld sein kann, ist längst bewiesen und damit verifiziert.
Und hier erst recht: Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Blixa Bargeld ist nicht Goethe. Blixa Bargeld ist ALLES:
Sprach-Künstler, Sprech-Künstler, Wortakrobat, Dichter, Denker, Musiker, Sänger, Schauspieler, Theatermann und, ja, auch, Professor und Pädagoge!
Letzteres zeigt er in der sparsamen Conference, mit der er launig und informativ, aber ohne viel Tamtam, die Inspirations-Quellen skizziert, die zu seinen Texten führten.
Die Lektüre einer "Theorie der Poesie" - vereinzeltes Gelächter im Publikum, strenger Blick und noch gestrengerer Blixa-Zeigefinger: "Wer lacht denn da?" - mitsamt eines speziellen Kapitels mit der Überschrift "Axolotl", verführten demnach zu eben diesem Song.
Der Herr gibt minimalistischen Einblick in die Wort-Schmiede und Texte-Hexenküche von
"Still Smiling".
"Creative Writing" vom Feinsten. Und vom Experimentellsten. Und vom Modernsten.
Denn "Google-Writing" und "Wikipedia-Writing" sowie "Maps noch nicht benutzter Worte" existieren erst seit Blixa Bargeld in der Literaturwissenschaft.
Die durchdachte Strenge und das Kalkül der charismatischen Performance des Sängers stehen in einem angenehmen Kontrast zum, verspielt und versonnen zur eigenen Musik sich drehenden und wiegenden, Teho Teardo.
Ein verschmitzt-glückliches Lächeln weicht in den eineinhalb Stunden nicht von ihm.
Wir taugen wahrlich nicht zum Musikkritiker.
Aber die Magie der von Teho Teardo erzeugten Klänge muss Erwähnung finden.
Eine, nicht zuletzt durch das Cello von Martina Bertoni verstärkte, Spannung wird
durch diese Musik provoziert, die zeitweise nahezu körperlichen Besitz von uns zu nehmen droht.
Erst der berühmte, vogelartige, schrille Schrei von Blixa Bargeld - ausgestoßen auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens - lässt ein Ventil finden, ist Explosion und Erlösung.
Danach Stille, ein leiser, kleiner Ton und erneut schwillt die Welle aus Bass und Streicherin. Dazwischen Melodie und Melancholie.
Ein wunderbares Zusammenspiel.also aus Teho Teardos Musik und dem Sprechgesang mit lautmalerischer Artistik von B.B..
Letzterer manches Mal einem theatralischen Rezitator gleichend.
Am Ende als Zugabe die bearbeitete Fassung eines italienischen Gassenhauers aus dem Jahre 1968: "Senza Amore"!
Der Kreis schließt sich.
Einst (lange, lange her!), gehörte Blixa Bargeld zu den betörenden Heroinen, deren Gesang uns aus der provinziellen Sicherheit ins gefährliche Großstadt-Berlin lockten.
Heute: Der Herr Professor vor einem erwachsenen Publikum, im großen Saal eines großen Berliner Theaters, Blixa Bargeld präsentierend.
Wir Alle: Still Smiling!
Grandios!
Ich, das Axolotl, will nicht werden / was ich werden sollte / Ich will nicht werden / was ich werden koennte / Ich will werden, werden, werden / was ich werden will - totipotent!
Wenn Blixa Bargeld deshalb Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden wollte -
dann: Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Und wenn er Blixa Bargeld geworden ist, weil er Blixa Bargeld werden sollte, dann ebenso:
Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Dass Blixa Bargeld in jeder gedachten Variation zumindest Blixa Bargeld sein kann, ist längst bewiesen und damit verifiziert.
Und hier erst recht: Hut ab! Wir gehen in die Knie!
Blixa Bargeld ist nicht Goethe. Blixa Bargeld ist ALLES:
Sprach-Künstler, Sprech-Künstler, Wortakrobat, Dichter, Denker, Musiker, Sänger, Schauspieler, Theatermann und, ja, auch, Professor und Pädagoge!
Letzteres zeigt er in der sparsamen Conference, mit der er launig und informativ, aber ohne viel Tamtam, die Inspirations-Quellen skizziert, die zu seinen Texten führten.
Die Lektüre einer "Theorie der Poesie" - vereinzeltes Gelächter im Publikum, strenger Blick und noch gestrengerer Blixa-Zeigefinger: "Wer lacht denn da?" - mitsamt eines speziellen Kapitels mit der Überschrift "Axolotl", verführten demnach zu eben diesem Song.
Der Herr gibt minimalistischen Einblick in die Wort-Schmiede und Texte-Hexenküche von
"Still Smiling".
"Creative Writing" vom Feinsten. Und vom Experimentellsten. Und vom Modernsten.
Denn "Google-Writing" und "Wikipedia-Writing" sowie "Maps noch nicht benutzter Worte" existieren erst seit Blixa Bargeld in der Literaturwissenschaft.
Die durchdachte Strenge und das Kalkül der charismatischen Performance des Sängers stehen in einem angenehmen Kontrast zum, verspielt und versonnen zur eigenen Musik sich drehenden und wiegenden, Teho Teardo.
Ein verschmitzt-glückliches Lächeln weicht in den eineinhalb Stunden nicht von ihm.
Wir taugen wahrlich nicht zum Musikkritiker.
Aber die Magie der von Teho Teardo erzeugten Klänge muss Erwähnung finden.
Eine, nicht zuletzt durch das Cello von Martina Bertoni verstärkte, Spannung wird
durch diese Musik provoziert, die zeitweise nahezu körperlichen Besitz von uns zu nehmen droht.
Erst der berühmte, vogelartige, schrille Schrei von Blixa Bargeld - ausgestoßen auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens - lässt ein Ventil finden, ist Explosion und Erlösung.
Danach Stille, ein leiser, kleiner Ton und erneut schwillt die Welle aus Bass und Streicherin. Dazwischen Melodie und Melancholie.
Ein wunderbares Zusammenspiel.also aus Teho Teardos Musik und dem Sprechgesang mit lautmalerischer Artistik von B.B..
Letzterer manches Mal einem theatralischen Rezitator gleichend.
Am Ende als Zugabe die bearbeitete Fassung eines italienischen Gassenhauers aus dem Jahre 1968: "Senza Amore"!
Der Kreis schließt sich.
Einst (lange, lange her!), gehörte Blixa Bargeld zu den betörenden Heroinen, deren Gesang uns aus der provinziellen Sicherheit ins gefährliche Großstadt-Berlin lockten.
Heute: Der Herr Professor vor einem erwachsenen Publikum, im großen Saal eines großen Berliner Theaters, Blixa Bargeld präsentierend.
Wir Alle: Still Smiling!
Grandios!
Und wir verkünden, wegen diverser Verpflichtungen, einmal wieder eine kurze Blog - Pause!!!
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