Ein Stern zieht auf, über dem Himmel von Berlin...

...doch davon erst in der Mitte des Textes...!


Was uns so vom Rande her auffällt, zur Zeit, in der Bühnen-Welt-Hauptstadt dieser Erde


Nun, die Volksbühne Berlin hat es weiterhin nicht leicht, aber seit Castorf weg ist, hatte sie es auch niemals leichter als jetzt.
Man könnte auch sagen, dass die Volksbühne Berlin von den Kritikern geradezu mit "plakativen Samthandschuhen" angefasst wird, obwohl die so gerne Keulen schwingen würden.
Aber nach der total missglückten Ära Dercon tut eben ein Jeder ein bisserl jovial, frei nach dem Motto:
 "Wir wissen nun alle, es könnte noch viel schlimmer sein".

Das ist ziemlich doof. Und es wird der  Interims-Ära von Dörr nicht gerecht. Auf der einen Seite sind alle ganz sanft, obwohl ziemlich hart (so als würde man auf die "besondere" Situation dieses "Zwischendurchs" Rücksicht nehmen) und gleichzeitig wird deutlich, dass die Neuanfänge der Nach-Castorf-Volksbühne messerscharf (doch unbenannt) verglichen und vermessen werden. 

Konkret: Die Odysee ist durchgefallen, hätte Arnarsson als Nachfolge seiner umschwärmten Edda diesen schwächeren Abend anderswo inszeniert, so wäre dies genauso aufgenommen worden, wie die schwächeren Abende von Mondtag, Castorf, Pollesch etca.:
Nämlich ungemütlich, aber weit weniger verheerend.

Verheerend empfinden wir gerade diese "Wir üben Nachsicht"-Haltung, die eigentlich an dieser Stelle nicht passt.

(Gar nicht) komischerweise hat die New-York-Times als einzige Zeitung  recht differenziert und einordnend von diesem Abend berichtet.

Auch Voges war doof an der Volksbühne. So lasen wir.
In Dortmund aber fulminant!
Nun also bald Wien.
Man wird sehen.

Was die Volksbühne angeht wissen Alle: Da kommt bald der Pollesch.
(Was es der "Zwischenlösung" wahrlich nicht leichter macht).

Dass der in alle Stapfen passt, auch die allergrößten, gerade weil er fremde Stapfen gar nicht kennt und längst seine eigenen Stapfen gerne erweitert und ausfranst  und souverän von -sagen wir mal - Jemandem wie Hinrichs bestapfen lässt, der ja nun auch schon Schläge ohne Ende bekommen hat, weil er als Schauspieler seinen Mund ganz gerne sehr wunderbar und rhetorisch äußerst begabt nicht hält sondern "auf und zu" macht, auch wenn kein Regisseur das von ihm verlangt hätte, das zeigt der Pollesch gerade in einem (rein räumlich gesehen) weit größerem Theater als es die Volksbühne ist:
Dem Friedrichstadtpalast.

Na klar, Pollesch könnte auch Las Vegas.
Ein Vollidiot, der das bezweifelt hätte.
Nur kann der auch Las Vegas auf richtig künstlerisch.

Hier zieht nun der Stern auf, über dem Himmel von Berlin, der in dem Post-Titel versprochen wurde.
Oder besser: ein (von uns über alles geliebtes) Sternen-Paar zieht seine zu erwartende Bahn, nur etwas verfrüht, da sie wohl nicht länger warten wollten.

Zwei sperrige Gesellen, vereint durch die Kunst, Schwere und Leichtigkeit in einer einzigartigen Balance halten zu können.

Die Kritiker Berlins jubeln endlich einhellig.
Uns geht das  Herz auf.

"Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt ..."!

JA.


Hier mehr zum Sternenpaar:
https://www.palast.berlin/show/glauben-an-die-moeglichkeit-der-voelligen-erneuerung-der-welt/

Und hier zur Odysee der Volksbühne:
https://www.volksbuehne.berlin/de/programm/8581/eine-odyssee

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