Der wunderbare Buchanfang! VIII. Teil:

"Ein Buch, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, lese ich nicht!"
(Zitat von Paganini, dem Kater)

Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Die Verführungskraft der ersten Zeilen eines Buches entscheidet
sehr wohl darüber, ob wir es tatsächlich zu Ende lesen, oder frühzeitig zur Seite legen.

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Der wunderbare Buchanfang!"

Heute, Max Frisch,
sich wehrend gegen den Fluch der Anderen, "sich ein Bildnis zu machen"!

Der Mann, der fand, die "Wahrheit sei dem Menschen zumutbar"
und der seine Frauen und Freunde literarisch fixierte,
schreibt Stiller, 
bekennt seine Schuld und verstrickt sich so sehr!

Und dennoch weist er wütend mit dem Finger auf den Anderen,dessen Spiegel er ablehnt:


Erstes Heft


Ich bin nicht Stiller! - Tag für Tag, seit meiner Einlieferung in dieses Gefängnis, das noch zu beschreiben sein wird, sage ich es, schwöre ich es und fordere Whisky, ansonst ich jede weitere Aussage verweigere. Denn ohne Whisky, ich hab´s ja erfahren, bin ich nicht ich selbst, sondern neige dazu, allen möglichen guten Einflüssen zu erliegen und eine Rolle zu spielen, die ihnen so passen möchte, aber nichts mit mir zu tun hat, und da es jetzt in meiner unsinnigen Lage (Sie halten mich für einen verschollenen Bürger Ihres Städtchens!) einzig und allein darum geht, mich nicht beschwatzen zu lassen und auf der Hut zu sein gegenüber allen ihren freundlichen Versuchen, mich in eine fremde Haut zu stecken, unbestechlich zu sein, bis zur Grobheit, ich sage: da es jetzt einzig und allein darum geht, niemand anders zu sein als der Mensch, der ich in Wahrheit leider bin, so werde ich nicht aufhören, nach Whisky zu schreien, sooft sich jemand der Zelle nähert.


Pati, das Katerchen, playing with "Stiller"

Paganini, der Kater, in der Redaktionskonferenz, begeistert rezitierend:

Sieh, darum ist es so schwer, sich selbst zu wählen, 
weil in dieser Wahl die absolute Isolation mit der tiefsten Kontinuität identisch ist, 
weil durch sie jede Möglichkeit, etwas anderes zu werden, 
vielmehr sich in etwas anderes umzudichten, unbedingt ausgeschlossen wird!

Redakteurin streichelt anerkennend über das schwarze Fell Ihres Redaktions-Chef´s:
Richtig, Kierkegaard wollten wir ja schon lange mal wieder lesen!



Kommentare

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