Der wunderbare Buchanfang: XXV. Teil

"Ein Buch, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, lese ich nicht!"

(Zitat von Paganini, dem Kater)


Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Die Verführungskraft der ersten Zeilen eines Buches entscheidet sehr wohl darüber, ob wir es tatsächlich zu Ende lesen, oder frühzeitig zur Seite legen.

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Der wunderbare Buchanfang!"

Diesmal ein Buch, das für die Meisten von uns ganz am Anfang der Kette aller Bücher stand, die wir bisher gelesen haben: 

"Max und Moritz" von Wilhelm Busch

Max und Moritz machten beide, Als sie lebten, keinem Freude:
Bildlich siehst du jetzt die Possen,
Die in Wirklichkeit verdrossen,
Mit behaglichem Gekicher,
Weil du selbst vor ihnen sicher.
Aber das bedenke stets:
Wie man”s treibt, mein Kind, so geht”s.


Originalzeichnung von Wilhelm Busch

Wir hatten ganz vergessen, welch hämische Freude in den Reimen dieses "Kinderbuchs" versteckt ist.
Grausamkeit an Grausamkeit reiht sich da von Streich zu Streich und dennoch vergeht einem nicht das Grinsen in den kindlich aufgeblasenen Backen. 

Haben wir - damals - als Kinder etwas daraus gelernt? Nein!
Haben wir uns - damals - als Kinder davor gefürchtet? Nicht die Spur!

Oder haben wir nur den tiefgehenden Eindruck, kleine Zeugen eines letztlich furchtbaren Geschehens zu sein, verdrängt? 
Zumindest nicht, dass wir es heute noch wüssten. 

Aber aufgewachsen mit Grimm, Hauff und Andersen, Hexen, die Kinder backen wollen und selbst im Backofen ihr (böses) Ende finden, schien die Unterteilung der Bücherwelt in Gut und Böse ein Fatum zu sein. Ein Fatum der Welt der Fantasie, wohlgemerkt.
Gefürchtet haben wir uns in der Erinnerung einmal bei "Struwwelpeter" und bei den "roten Schuhen".
Und ganz sicher, ein wenig, vor der verwirrenden, da un-(be)-greifbaren Realität!




Wer nun wieder einmal Lust auf "Max und Moritz" hat, voila --->

Und hier das weise Wikipedia zu diesem Buch und seiner Rezeption ---->

Erst ab 14 Jahren darf man ab 22.05. zu "Max und Moritz" ins Berliner Ensemble.
Wir sind sehr gespannt, was der verspielte Regisseur Antu Romero Nunes daraus macht--->

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