Liebeserklärung ans Leben und die Literatur:

"Paterson" von Jim Jarmusch


Eine kleine, provinzielle, hübsche Stadt (mit einem Wasserfall!), ein Busfahrer, eine Frau, die der Busfahrer liebt und die ein Faible für "Schwarz-Weiß-Muster" sowie viele, weit buntere Flausen im hübschen Köpfchen hat, Gedichte des Busfahrers, der sich in der Welt der Dichter besser auskennt als mancher Uni-Professor, ein englischer Mops (?) und einige Passanten, Bus-Fahrende und eine winzige Kneipe reichen aus, um den Kosmos "Mensch" so liebenswert, bescheiden und - ja, spannend - abzubilden, dass großes Kino entsteht...

Trailer, deutsch, Youtube:



Jim Jarmusch wird - so scheint fast - mit jedem Film besser, obwohl er von Anfang an  ein ganz Gewaltiger des Arthouse- und Independent-Kinos gewesen ist.

Nach "Dead Man" und seiner überwältigenden Vampir-Love-Story "Only Lovers Left Alive" ist eigentlich nichts Großartigeres im Jarmusch-Kosmos denkbar gewesen, doch mit "Paterson" gelingt ein Anknüpfen an die frühen Arbeiten, kombiniert mit Lebens-Bescheidenheit, Reife und Raffinesse, die ihresgleichen weltweit sucht.

Ein Wunder!

Erneut sei ein "bester Film ever" unserer Redaktions-Herzen an fremde Herzen empfohlen!

Inspiriert ist der Film übrigens von Jarmusch´s Liebe zu den Poems von  William Carlos Williams, den wir (das sei gestanden) bis dato nicht kannten.

Also Bühne frei, für dessen nahezu berühmtestes Gedicht:

This Is Just to Say 

I have eaten
the plums
that were in
the icebox

and which
you were probably
saving
for breakfast

Forgive me
they were delicious
so sweet
and so cold



Wikipedia:
"This is just to say" (1934) is a famous imagist poem by William Carlos Williams

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