Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Dienstag, 26. Mai 2015

Das wunderbare Im- und Ex-

...des Pressionismus!


www.imexinberlin.de


Aus dem Pressetext zur Ausstellung in der Alten Nationalgalerie:

Mit „Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende“ präsentiert die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin vom 22. Mai bis 20. September 2015 ein einzigartiges Ausstellungsprojekt in der Alten Nationalgalerie, das sich erstmals explizit dem Vergleich der beiden Stile widmet. 


...Und wir, die Paganini´s, mischen tüchtig mit:

Voila! 

Im- versus Ex-Pressionismus! 


Literarisch und in der bildlichen Darstellung!


Lovis CorinthEduard Graf von Keyserling, 1900

Eduard von Keyserling

Dumala


Der Pastor von Dumala, Erwin Werner, stand an seinem Klavier und sang:
»Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,

Die Möwe flog hin und wied-e-r«
Er richtete seine mächtige Gestalt auf. Sein schöner Bariton erfüllte ihn selbst ganz mit Kraft und süßem Gefühl. Es war angenehm zu spüren, wie die Brust sich weitete, wie die Töne in ihr schwollen.
»Aus deinen Augen liebevoll

Fielen – die Tränen – nie-ie-der.«
Er zog die Töne, ließ sie ausklingen, weich hinschmelzen. Seine Frau saß am Klavier, sehr hübsch mit dem runden rosa Gesicht unter dem krausen aschblonden Haar, hellbeleuchtet von den zwei Kerzen, die kurzsichtigen blauen Augen mit den blonden Wimpern ganz nah dem Notenblatt. Die kleinen roten Hände stolperten aufgeregt über die Tasten. Dennoch, wenn ein längeres Tremolo ihr einen Augenblick Zeit ließ, wagte sie es, von den Noten fort zu ihrem Mann aufzusehen, mit einem verzückten Blick der Bewunderung.
Es war zu schön, wie der Mann, von der Musik hingerissen, sich wiegte, wie er wuchs, größer und breiter wurde, wie all das Süße und Starke, all die Leidenschaft herausströmten. Das gab ihr einen köstlichen Rausch. Tränen schnürten ihr die Kehle zusammen, und um das Herz wurde es ihr seltsam beklommen.
»Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,

Die Seele stirbt vor Seh-nen –«...................................................................!
Ernst Ludwig Kirchner, Potsdamer Platz, 1914

                        Paul Boldt

 Auf der Terrasse des Café Josty


Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll
Vergletschert alle hallenden Lawinen
Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen,
Automobile und den Menschenmüll.

Die Menschen rinnen über den Asphalt,
Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.
Stirne und Hände, von Gedanken blink,
Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle,
Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen
Und lila Quallen liegen – bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. –
Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest,
Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.



Die Ausstellung in der Alten Nationalgalerie (www.imexinberlin.de
hat Donnerstags, Freitags und Samstags bis 20 Uhr geöffnet!
Empfehlenswert: Der Salon mit Rahmenprogramm!