Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Samstag, 8. April 2017

Der wunderbare Buchanfang: XIX. Teil

"Ein Buch, das nicht mit einem Paukenschlag anfängt, lese ich nicht!"
(Zitat von Paganini, dem Kater)

Die Paganini´s-Redaktion will sich dieser Polemik nicht zu Hundert Prozent anschließen.
Und doch bleibt es unbestreitbar: Die Verführungskraft der ersten Zeilen eines Buches entscheidet
sehr wohl darüber, ob wir es tatsächlich zu Ende lesen, oder frühzeitig zur Seite legen.

Deshalb in loser Folge bei Paganini´s:
"Der wunderbare Buchanfang!"

Heute, da ein Beginn mit viel "Bumms" und "Rrumms" für eine (sehr seltsame) Liebesgeschichte:


Feridun Zaimoglu, Liebesbrand



1


Es wurde dunkel, es wurde hell, dann aber starb ich. Ein Stoß - mehr brauchte es nicht, um mich zu töten. Ich wurde aus dem Schlaf gerissen, ich wurde aus dem Sitz geschleudert, ich sah, bevor ich auf dem Mittelgang aufschlug, wie der Bordmonitor barst und der Mann auf der anderen Fensterseite im Funkenregen erlosch, ja, auch er bezahlte mit seinem Leben, ich sah den Metallspieß, dem ich entgegenflog, nur für einen kleinen häßlichen Augenblick, dann hüllte mich die Finsternis ein, und ich lag zwischen den Sitzen, hörte wenige Sekunden vor meinem Tod einen Schrei, schloß die Augen. Und ich erinnerte mich: Wenn sich der Mensch für den dunklen Traum schminkt, verbleicht der Glanz.





Cover@Fischer Verlag






Ein eigenartiges Buch, entstanden aus einer eigenartigen "Backgroundwound" (dieser Begriff macht uns stolz, ihn (den Begriff) zu kennen).

Mehr in Wikipedia zum Buch:


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