Paganini´s...

Motto von Paganini, dem Kater:
"Es lebe die totale Subjektivität des Feuilleton!"

Dienstag, 28. Oktober 2014

Auflösung: Die wunderbare Frage. II. Teil.

Voila..!


Wir wollen uns nicht um die Auflösung der Frage drücken, die unser Herz beschäftigt hat!

Lange haben wir gesucht, reflektiert, diskutiert und - natürlich - intensivst recherchiert.
Nicht Viel - leider - ist dabei heraus gekommen.

Zur Erinnerung hier nochmals die Fragestellung:

...Was haben die Patienten von Gottfried Benn wohl zu diesem Gedicht gesagt...?


Mann und Frau gehen durch die Krebsbaracke...!


Nun, wissen Sie´s inzwischen? 

Wir nicht. Wir hatten viele Antworten.
Nur eine Einzige scheint uns von Sinn erfüllt.
Oder zumindest die Beste aller schlechten Antworten zu sein.

Die Patienten haben sich gesagt:

Das ist Gottfried Benn. Und weil Ja, sehr Viele. 

Zumindest ein Arzt und ein Dichter.

Und uns interessiert, als Patienten, nur der Arzt!


Ganz schön easy, diese Auflösung, nicht wahr?

Aber glaubwürdig. Und vertrauenswert. Also vermutlich richtig!



Cover@dtv

Und da wir die Auflösung zu  "Die wunderbaren Frage. II. Teil" nun gegeben haben,
lassen wir noch eine weitere Stimme zu Wort kommen.

Vielleicht gibt diese noch einen kleinen, realen Einblick in das Spannungsgefüge
Arzt und Dichter, Gottfried Benn und Patienten, Tod und Leben, Engel und Teufel und, und, und...:

Hans-Dieter Göring

"Gottfried Benn (1886–1956): Stets ein Gefangener der Resignation"


...Benn hat wiederholt geäußert, dass ihn sein Beruf innerlich nie beschäftigt habe und nur dem Broterwerb diene. Die Äußerungen von Zeitgenossen reichen von der Vermutung, er sei „Mediziner und nicht Arzt“ gewesen bis zur Schilderung eines mitfühlenden hilfsbereiten Arztes, der ärmere Patienten kostenfrei behandelte, ihnen in Zeiten wirtschaftlicher Not sogar MedikamenteNahrungsmittel und Kohlen bezahlte. Seine Zweifel an der Medizin seiner Zeit hat Gottfried Benn in den Essays „Irrationalismus in der Medizin“ und „Medizin in der Krise“ formuliert. Er wurde in seiner Skepsis durch das Buch des Schweizer Psychiaters Eugen Bleuler „Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin“ und die „Philosophie des Als-ob“ von Hans Vaihinger, der ebenso wie Benn von Nietzsche beeinflusst war, bestätigt. Benn verfasste aber auch eine Reihe streng wissenschaftlicher Arbeiten. 
Als Dichter wurde Gottfried Benn 1912 durch seinen ersten Gedichtband „Morgue und andere Gedichte“ mit einem Schlag bekannt. Mit ihren schockierenden Sujets aus Sektionssaal, Operationsraum und Kreißsaal brachen diese frühexpressionistischen Gedichte mit allen gültigen ästhetischen Normen. Die anscheinend emotionslose Schilderung konkreter Krankheitsbilder, von Obduktionen, Ausschabungen und Operationen, die Erschütterung und Verzweiflung dennoch nicht verhehlte, begegnet dem Leser in „Mann und Frau gehen durch die Krebsbaracke“, „Schöne Jugend“, „Kleine Aster“, „Kreislauf“, „Cürettage“, „Saal der kreißenden Frauen“ und anderem. Im Gedicht „Arzt“ findet sich die ungeheuerliche Zeile „Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch“. Sein mit griechischer Mythologie, medizinischen und naturwissenschaftlich-philosophischen Termini und Modeworten gespicktes Vokabular wird in seinen Gedichten zu einer faszinierenden Wortmagie von oszillierender kalter Spannung verknüpft. Gleichgültig, ob er anfangs die Apokalypse der Pathologie oder später Rausch und Trauer in Worte fasste, immer blieb Benn ein Gefangener der Resignation...
 http://www.aerzteblatt.de/archiv/51939/Gottfried-Benn-(1886-1956)-Stets-ein-Gefangener-der-Resignation





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